Wiederbewaldung

Wald: Was tun mit Dürrständern?

Auf vielen Schadflächen werden stehende, abgestorbene Fichten verbleiben. Einerseits sind diese „Dürrständer“ waldbaulich sinnvoll, andererseits unberechenbare Gefahrenquellen. Doch es gibt Lösungsansätze.

Fichten sterben aktuell in großen Landesteilen flächig ab. Trockenheit und Käfer tun seit 2018 in NRW und darüber hinaus ihr Werk. Dadurch stehen viele Waldbesitzer vor der bislang noch nicht dagewesenen Frage: Was tun mit den vielen Fichten, die noch stehen, aber bereits abgestorben sind?

Keine Relevanz für Forstschutz

Sind die Käfer ausgeflogen, besteht keine Notwendigkeit mehr, die trockenen Fichten zum Zweck der „sauberen Waldwirtschaft“ zu entnehmen. Die Bäume sind dann nicht mehr forstschutzrelevant – sie locken den Borkenkäfer nicht mehr an und stellen damit keine Gefahr mehr für potenziell noch gesunde Bestände dar.

Besteht keine Aussicht auf Absatz mit positivem Deckungsbeitrag (Holzerlös abzüglich Erntekosten), bleiben die sogenannten Dürrständer häufig stehen, was die Holzqualität stark verschlechtert.

Das Stehenlassen der trockenen Fichten schützt vor Kahlflächeneffekten und ermöglicht das Einbringen von Halbschatt- und Schattbaumarten. Noch im Unter- oder Zwischenstand verbliebene Bäume anderer Arten werden stabilisiert. Dürrständer brechen mit der Zeit allerdings zusammen und können die Naturverjüngung oder Pflanzung schädigen. Auch die Brandgefahr kann sich in den ersten Jahren durch Kronenabbrüche erhöhen. Die Arbeitssicherheit in solchen Beständen ist stark eingeschränkt.

Die flächige Entnahme erleichtert zwar die Wiederaufforstung, jedoch entstehen häufig große Kahlflächen - die Pflanzung oder Saat von Schattbaumarten wie Buche oder Weißtanne ist kaum mehr möglich. Hier muss dann zunächst ein Vorwald aus...


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