W_Land: Neues Projekt für Kiebitz, Lerche & Co.

Seit 2005 legt die Kreisjägerschaft Warendorf blühenden Schonstreifen an. Nun startet ein neues Projekt: „Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität“, kurz „W_Land“.

Gemeinsame Träger des neuen „W_Land“-Projektes sind die Kreisjägerschaft (KJS) Warendorf, der dortige WLV-Kreisverband sowie der Kreis Warendorf selbst. Vertreter dieser Institutionen informierten im Beisein von Landrat Dr.Olaf Gericke am Montag dieser Woche an einer Blühfläche des Betriebs Steinhoff über die Details.

Wildtierfreundliche Lebensräume im Kreisgebiet

Bei „W_Land“ handelt es sich um ein Nachfolgeprojekt des „Hegebeauftragten für das Münsterland“, an dem fünf Reviere im Kreis Warendorf beteiligt waren. Dieses aus Mitteln der Jagdabgabe finanzierte Projekt war Anfang 2019 ausgelaufen. „Die Kreisjägerschaft hat daraufhin auf Kreisebene ein kleines Hegeprojekt initiiert“, berichtete Markus Degener, Obmann für Naturschutz der KJS. „Ziel ist es, wildtierfreundliche Lebensräume im Kreisgebiet zu schaffen“, betont Josef Roxel, Vorsitzender der KJS. „Bezogen auf die Fläche sind wir der wildtierreichste Kreis in Deutschland und wollen das auch bleiben.“

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft berät

Das W_Land-Projekt richtet sich nicht nur an Revierinhaber, sondern an alle Landbewirtschafter, Grundeigentümer, aber auch Unterhaltungsverbände im Kreis Warendorf. Die Idee ist es, landwirtschaftliche Förderprogramme mit ökologisch hochwertigen, projekteigenen Maßnahmen zu kombinieren. Die fachliche Betreuung erfolgt durch Hendrik Specht und Felix Homann von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. „Wir möchten Offenlandarten wie den Kiebitz in der freien Fläche unterstützen“, informierte Specht. Eine Idee im Rahmen des neuen Projektes sind zum Beispiel einjährige Blühstreifen in Wintergetreideflächen, die bereits im Herbst mit ausgesät werden und dann etwa 16 Monate stehen bleiben, bis im übernächsten Jahr beispielsweise Mais folgt. Als „Blüh- und Bejagungsschneise“ deklariert, müssten diese Streifen nicht herausgerechnet werden und blieben auch in der Nährstoffbilanz, nannte Specht einige Vorteile.

Finanziert wird das auf drei Jahre angelegte Projekt aus Eigenmitteln der KJS Warendorf sowie der Volksbanken Warendorf und Beckum-Lippstadt. Und auch Landrat Gericke stellte in Aussicht, dass der Kreis das neue Projekt unterstützen wird. Die Anmeldung für das Projekt erfolgt bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft.

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