Forschungsprojekt

Umdenken bei der Rehjagd?

Wie wirken sich veränderte Bejagungsstrategien auf Rehwild aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines fünfjährigen Forschungsprojektes, das aus Mitteln der Jagdabgabe finanziert wurde. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Rehwild ist weit verbreitet und nimmt durch seinen Verbiss unmittelbar Einfluss auf die Waldverjüngung. Die Jagd auf Rehe hat daher eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau von Wäldern sowie bei der Entwicklung naturnaher und strukturreicher Wälder. Das Forschungsprojekt „Auswirkungen veränderter Bejagungs­strategien auf Rehwild“ sollte Erkenntnisse liefern, inwiefern veränderte Jagdstrategien auf Rehe zu einer Verbesserung der Wildschaden­situation und damit zu einer verbesserten Waldverjüngung beitragen können. Durchgeführt wurde es von der Artemis Heute & Elmer GbR. Dahinter verbergen sich die beiden Landschaftsökologen Frank Christian Heute und Jens Elmer. Den Abschlussbericht des vom 28. April 2017 bis 31. Januar 2022 durch­geführten Projektes stellen wir zusammengefasst vor.

Gefördertes Projekt

Das „Rehwildprojekt“ wurde aus Mitteln der ehemaligen Jagdabgabe gefördert. Es basierte auf zwei Säulen: Zum einen wurden zehn „Best Practice“-Reviere in NRW ­ermittelt, in denen die Waldwildschäden so gering waren, dass eine artenreiche Waldverjüngung stattfindet („Netzwerk Vorbildliche Rehwildreviere“, siehe Kasten). Zudem wurde in einer Eigenjagd des Regionalverbandes Ruhr (RVR)Ruhr Grün in Hagen/Westfalen ein 80 ha großes Forschungsrevier eingerichtet. In diesem wurde der Jagdbetrieb am 1. April 2017 von der konventionellen Jagdpacht in die Eigenregie überführt. Ein Team aus lokalen Jägern setzte dort ein zielgerichtetes Jagdkonzept um. Es umfasste folgende Eckpunkte:

  • Intensivierung der Jagd (mehr Jäger...