In Langebrück bei Dresden/Sachsen hat sich ein Jungwolf kürzlich auf ein Grundstück verirrt und schließlich unter dem Tor der Einfahrt festgesteckt. Laut Bericht auf der Internetseite „jagderleben.de“ rief der Eigentümer bei der Polizei an und fragte um Rat. Die Beamten rieten ihm, er solle versuchen, das Tier zu befreien. Bewaffnet mit einem Schrubber machte sich der Mann daraufhin mutig ans Werk und schob den Wolf unter dem Tor weg auf die Straße. Dann rief er ihm hinterher, um ihn in Richtung Wald zu vertreiben. Doch „plötzlich drehte sich der Wolf um, fletschte seine Zähne, stellte die Rute auf und ging zum Angriff über“, heißt es in der Meldung weiter. Ohne zu bremsen sei das Tier auf den Mann zugestürzt. Dieser hatte zum Glück noch seinen Schrubber in der Hand und schlug auf den Wolf. Schließlich sei dieser geflohen, allerdings nicht in den Wald, sondern wieder zurück in den Ort.
Das sächsische Landesumweltamt bewertet den Vorfall als Abwehrverhalten. Da der Wolf bereits im Vorfeld bei der Flucht vor einem Radfahrer in einem Zaun eingeklemmt gewesen sei, aus dem ihn ein Tierarzt befreite, habe sich das Tier bei der letzten Rettungsmission wohl bedrängt gefühlt und daher mit Abwehrverhalten reagiert. „Erfahrungen, auch bei Wildfängen von erwachsenen Wölfen, würden zeigen, dass sich das Abwehrverhalten nicht gegen den Menschen, sondern gegen den eingesetzten Gegenstand richtet“, zitiert der MDR die Sprecherin des Umweltamtes. Bei der ersten Begegnung mit dem Jungwolf sei von keinem aggressiven Verhalten des Welpen gegenüber Menschen berichtet worden.
Die Fachstelle Wolf im Umweltamt rät in einem solchen Fall, so wenig wie möglich auf den Wolf zuzugehen und Flucht- und Rückzugsmöglichkeiten offen zu halten. „Grundstücksbesitzer, auf deren Grundstück sich ein Wolf befindet, sollten dem Tier eine Fluchtmöglichkeit anbieten und es nicht bedrängen. In der Regel dreht sich der Wolf um und zieht von dannen.