Prävention in NRW: Mit Drückjagden gegen ASP

Landwirte und Jäger in Nordrhein-Westfalen machen sich für koordiniertes Vorgehen gegen ASP stark. Mit revierübergreifenden Jagden und Drückjagden soll die Seuche präventiv bekämpft werden.

Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) bislang im Osten der Republik auftritt – neben Brandenburg ist auch Sachsen betroffen – trifft die ASP auch Schweinehalter in Münster. Schon jetzt werden die Landwirte mit Zäunen und Hygienemaßnahmen präventiv tätig, wie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband mitteilt.

Um vorzusorgen und die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, setzt der Landwirtschaftliche Kreisverband Münster gemeinsam mit dem Landesverband der Berufsjäger Nordrhein-Westfalen und der Kreisjägerschaft Münster zusätzlich auf eine sachgemäße Bejagung des Schwarzwildes durch revierübergreifende Jagden und Drückjagden.

NRW gut vorbereitet

„Wir tun was wir können, um unsere Hausschweine zu schützen und ein Übergreifen des Virus auf die Ställe zu verhindern“, so Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster. „In NRW sind wir auf einen möglichen Ausbruch gut vorbereitet. Es ist aber unverzichtbar, dass Drückjagden stattfinden, um den Wildschweinbestand zum Schutz unserer Tiere zu regulieren“, so Schulze Bockeloh.

Kreisverbandsvorsitzende Susanne Schulze Bockeloh zeigt: Schützzäune sichern bereits akteull die Ställe. (Bildquelle: WLV)

Weibliche Frischlinge aus Bestand entnehmen

Auch Peter Markett, Vorsitzender des Landesverbandes der Berufsjäger NRW, betonte die Notwendigkeit von koordinierten und revierübergreifenden Bewegungsjagden: „Die beste Seuchenprophylaxe sind dem Lebensraum und der Seuchensituation angepasste Schwarzwildbestände mit einer guten Sozialstruktur.“ Nur durch den massiven Abschuss in der Frischlingsklasse werde es gelingen, den Bestand auf ein angepasstes Niveau zu bringen und auch nachhaltig zu halten. Ziel müsse es sein, dass möglichst viele weilbliche Frischlinge erst gar nicht in die reproduzierende Altersklasse hineinwachsen sondern bereits vorher dem Bestand entnommen werden.

Markett betonte zusätzlich, dass die Jägerschaft bei der ganzjährigen Bejagung des Schwarzwildes auf die wohlwollende Unterstützung der Landwirte angewiesen sei. „Die Reduktion des Schwarzwildes kann nur gemeinsam und in enger Abstimmung gelingen.“

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