Hochsauerlandkreis: Nicole Heitzig
Jahrgang: 1972
Beruf: Richterin am Amtsgericht Paderborn
Vorsitzende der Kreisjägerschaft: seit April 2017
Ämter zuvor: vier Jahre lang Schatzmeisterin im Hegering Paderborn/KJS Paderborn, nach dem Umzug ins Sauerland von 2013 bis 2017 stellvertretende Vorsitzende der KJS Hochsauerland
Wochenblatt: Was hat Sie motiviert, das Amt der Vorsitzenden zu übernehmen?
Heitzig: Meinen Vorgänger habe ich bereits als Stellvertreterin häufig auf Sitzungen des Landesvorstandes des Landesjagdverbandes (LJV) und auf dem Bundesjägertag in Marburg und Berlin vertreten. Das Gestalten und die Diskussion um die Zukunft der Jagd – über örtliche und regionale Grenzen hinaus – hat mich besonders bewegt, das Amt zu übernehmen. Gerade in einem flächengroßen Kreis mit 18 Hegeringen und insgesamt rund 3400 Mitgliedern ist es nicht immer ganz einfach, alle Interessen „unter einen Hut“ zu bekommen. Ich halte es aber für wichtig, dass Jäger eine starke Vertretung haben und Einigkeit untereinander schaffen. Die Gegner der Jagd formieren sich an vielen Fronten. Nur ein starker Verband – auf allen Ebenen, vom Hegering über die Kreisgruppen bis zum LJV – kann dagegenhalten und die Interessen der Jägerschaft nach vorne bringen.
Wie sehen Sie das zukünftige Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Jägerschaft?
Heitzig: Das Bündnis des ländlichen Raums wird auch in Zukunft eine immer stärkere Bedeutung haben. Landwirte und Jäger müssen auf allen Ebenen miteinander und nicht übereinander sprechen. Es gilt, gemeinsam Strategien zu entwickeln, um Ziele zu erreichen. Egal, ob es um Kitzrettung, Wildschadenverhütung oder Biotopverbesserung geht.
Jagen Männer anders als Frauen?
Heitzig: Ich empfinde das nicht so. Jagen ist ein Handwerk, das jede/jeder, der es ausübt, beherrschen sollte. Vielleicht sind Jägerinnen manchmal ein bisschen selbstkritischer, z. B. bei der Einschätzung ihrer Schießfertigkeit, und deshalb gelegentlich auch zurückhaltender in bestimmten jagdlichen Situationen.