Kreis Höxter: Britta Freifrau von Weichs
Jahrgang: 1962
Beruf: Physiotherapeutin und Kinesiologin
Vorsitzende der Kreisjägerschaft: seit 2012
Ämter zuvor: Obfrau für das Hundewesen
Wochenblatt: Was hat Sie motiviert, das Amt der Vorsitzenden zu übernehmen?
von Weichs: Die Anfrage zur Übernahme des Kreisvorsitzes der Jägerschaft erreichte mich unvorbereitet. Bis zum Wahltermin hatte ich dann etwa ein Jahr Zeit, mir meine Kandidatur gut zu überlegen und Gedanken zu Art und Umfang der ehrenamtlichen Tätigkeit zu machen.
Das Thema Jagd beschäftigte mich schon seit Jugendtagen, sodass viele Themen mir geläufig sind und waren und ich mich für die Kandidatur gewappnet sah. Die Herausforderung, Altbekanntes weiterzuentwickeln und neue Akzente zu setzen, war für mich motivierend und Ansporn.
Zunächst ließ sich die Aufgabe auch erwartungsgemäß an. Doch bald stellte sich eine völlig neue Situation ein: Die Jagd wurde zum Zeitpunkt meiner Wahl in der Öffentlichkeit sehr kritisch gesehen und durch eine ideologisch geprägte Politik in großen Misskredit gebracht.
So wurde mein Hauptziel – den Zusammenhalt der Jägerschaft zu fördern und den nichtjagenden Bürgerinnen und Bürgern durch verschiedene Veranstaltungen in unserem Kreis die vielfältigen Aufgaben der Jagd näherzubringen und ihre besonderen Reize aufzuzeigen – zunehmend durch langwierige und anstrengende Diskussionen, um ideologisch überzogene Forderungen abzuwehren und Einschränkungen der Jagd entgegenzuwirken, überlagert. Die Sorge um die zukünftige Ausgestaltung der Jagd, der Druck der politischen Forderungen auf die Jagd stand sehr zeitaufwendig im Vordergrund.
Wie sehen Sie das zukünftige Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Jägerschaft?
von Weichs: Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Jagd sollte in meinen Augen eine Selbstverständlichkeit sein. Die Jagd ist als Nutzungsrecht von Grund und Boden untrennbar mit der Land- und Forstwirtschaft verbunden. Der Interessenausgleich zwischen Jägern und den wirtschaftenden Förstern und Bauern ist mir ein besonderes Anliegen. Hier möchte ich auch gern den Kreis der Zusammenwirkenden noch erweitern, indem ich unsere anerkannten Naturschutzverbände noch hinzufüge, zu denen die Kreisjägerschaft Höxter ein gutes Verhältnis pflegt.
Jagen Männer anders als Frauen?
von Weichs: Die Freude, sich in der Natur aufzuhalten und deren Zusammenhänge zu erkennen, die Passion, das Wild zu beobachten, zu hegen, aber auch den damit verbundenen nötigen Abschuss zu tätigen, unterscheidet uns Frauen keinesfalls von den Männern.
Der Fokus, der häufig jedoch auf der jagenden Dame liegt, wenn sie zum Beispiel an einer Gesellschaftsjagd teilnimmt, führt dazu, dass wir intensiv unsere Schießfertigkeit durch häufiges Training perfektionieren.