Die Niedersächsischen Landesforsten haben kürzlich knapp 300 Schwarzerlen-Sämlinge in einem Wald bei Dransfeld (Landkreis Göttingen) gepflanzt. Das Besondere daran: Das Saatgut wurde schon 1995 geerntet und war bis zur Aussaat in diesem Frühjahr eingelagert – mehr als 25 Jahre lang. Die zuständigen Forstleute bewerten dieses Experiment als einen ungewöhnlich langen „Dornröschenschlaf“. Denn die Fachliteratur beschreibt für Erlensamen nur eine Lagerungsdauer von fünf bis zehn, höchstens 15 Jahren.
„Die Mutterbäume galten schon 1995 als besonders wertvoll. Ihr Saatgut wurde von der damaligen Niedersächsischen Versuchsanstalt geerntet und im Kühlkeller eingelagert. Ziel war es, die wertvolle Genressource langfristig zu erhalten“, sagt Wilfried Steiner von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt aus der Abteilung Waldgenressourcen in Hann. Münden.
Als die Realgemeinde Dransfeld auf einer Kahlfläche nun Schwarzerlen aufforsten wollte, erinnerte sich der frühere Betreuungsförster an die lange zurückliegende Saatguternte. Bei der Versuchsanstalt nachgefragt, fand sich tatsächlich noch ein kleiner Rest im Kühlkeller. Nach positiver Keimprüfung haben die Forstwissenschaftler die Erlensamen ausgesät und die Sämlinge angezogen.
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