Tiere des Jahres gekürt

Die Tiere des Jahres 2022

Ob Wiedehopf, Kaisermantel oder Wechselkröte – als „Jahreswesen“ stehen sie im besonderen Fokus.

Haustier des Jahres: Esel

Der Esel ist das Haustier des Jahres 2022. Mit der Kampagne will die Stiftung Bündnis Mensch & Tier auf die Bedürfnisse von Tieren aufmerksam machen und zeigen, wie sich eine artgemäße Tierhaltung verwirklichen lässt.

Die Wildformen der Esel stammen aus den Halbwüsten und Bergregionen Nodafrikas und Vorderasiens. Es wird vermutet, dass der Esel zu den ältesten domestizierten Tieren zählt. Sie wurden beispielsweise bereits beim Bau der Pyramiden eingesetzt. Vor rund 3000 Jahren erreichten Esel dann südeuropäischen Boden und wurden zunächst in Griechenland heimisch.

Esel sind gute Begleiter des Menschen. Und entgegen des Sprichwortes gibt es nicht den dummen Esel, vielmehr ist der Esel ein Spiegel seines Halters. Im deutschsprachigen Raum werden Esel bei Eselwanderungen, als Begleittier auf Almen, in der tiergestützten Arbeit und in der Landschaftspflege eingesetzt.

Esel sind Herdentiere, bilden aber mehr als andere Equiden enge Zweierbeziehungen. Daher sind zwei Esel das Minimum, besser sind vier oder sechs. Bei der Herdenzusammensetzung ist es von Vorteil, bei einem Geschlecht zu bleiben. Die Haltung von Hengsten sollte nur sehr erfahrenen Menschen vorbehalten bleiben.

Vogel des Jahres: Wiedehopf

Zum zweiten Mal fand eine öffentliche Wahl zum „Vogel des Jahres“ statt. Gewinner 2022 ist der Wiedehopf. Mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube ist er einer der auffälligsten heimischen Vögel. Doch die wenigsten dürften ihn schon einmal in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, zum Beispiel am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder in den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen, wo das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet ist.

Seine Beute jagt der Wiedehopf am Boden. Er lebt von größeren Insekten und ihren Larven, frisst aber auch Käfer, Grillen, Heuschrecken, Schmetterlingsraupen sowie Spinnen oder kleine Eidechsen.

Zum Brüten nutzt er Spechthöhlen, Mauerspalten, Steinhaufen oder auch Nistkästen. Nistmaterial benötigt er kaum. Manchmal wird lediglich eine Mulde geformt, in die die Eier gelegt werden. Die Haube richtet er auf, wenn er gerade gelandet ist. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika.

Die Population gilt in Deutschland als gefährdet, da es nur noch ca. 800 bis 950 Brutpaare gibt. Doch das Verbreitungsgebiet des Vogels wächst. Der wissenschaftliche Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes.

Schmetterling des Jahres: Kaisermantel

Der Kaisermantel ist der Schmetterling des Jahres. Gekürt wurde er vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes. Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist ein Tagfalter aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und gehört dort zu den Perlmuttfaltern. Mit gut 6 cm Spannweite macht er als größter mitteleuropäischer Perlmuttfalter seinem Namen alle Ehre: Mit der leuchtend orangefarbenen Flügeloberseite und dem schmalen, silbrig schimmernden Band auf der grünlichen Unterseite, der zu seinem weniger gebräuchlichen Namen „Silberstrich“ geführt hat, ­gehört er zu den schönsten und auffälligsten Tagfaltern im Hochsommer. Dann bewohnt er Waldränder und Lichtungen, wo er oft zum Beispiel an Disteln oder Flockenblumen saugt.

Anders als die etwas blasser gefärbten Weibchen zeigen die satt orangefarbenen Männchen breite Striche auf den Vorderflügeln, die „Duftschuppen“. Damit locken sie die Weibchen an. Diese legen nach der Paarung ihre Eier in geringer Höhe an Baumrinde ab – aber nur an Bäumen, die in der Nähe von Veilchen wachsen. Im Spätsommer schlüpfen die Raupen und fressen zunächst nur ihre Eihülle. Dann verbergen sie sich in Ritzen der Baumrinde, um dort zu überwintern.Im Frühjahr krabbeln sie auf den Waldboden herab und ernähren sich von den Blättern verschiedener Veilchenarten. Meist fressen die Raupen nur nachts und werden daher selten beobachtet. Die erwachsenen Raupen verpuppen sich im Frühsommer. Der Falter...