Das Jagdgeld ist nicht alles

Jagdreviere werden häufig gegen Höchstgebot verpachtet. Dadurch ist das Problem von Wildschäden aber bei Weitem nicht gelöst.

Jürgen Reinecke ist als Revierförster beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Oberes Sauerland, beschäftigt und betreut die Klein­waldbe­sitzer im Forstbetriebsbezirk Nuhne, zu dem auch der gemeinschaftliche Jagdbezirk Liesen gehört.

Herr Reinecke, Wildschäden in Wald und Feld sind für Waldbesitzer und Landwirte ärgerlich. Ihren Angaben nach könnte das Zusammenwirken von Grundeigentümern, Jagdpächter und Forst innerhalb des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Liesen als Vorbild für viele andere dienen. Beschreiben Sie kurz die Situation bei Ihnen vor Ort: Um was für ein Revier handelt es sich? Wo genau befindet es sich?

Es handelt sich um einen knapp 800 ha großen gemeinschaftlichen Jagdbezirk einschließlich eines Eigen­jagdbezirkes der Stadt Hallenberg im östlichen Ausläufer des Rothaargebirges im Hochsauerlandkreis. Der Jagdbezirk wird durch eine gemischt land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägt. Im nord- und nordwestlichen Bereich dominieren größere zusammenhängende Waldkomplexe.

Aufgrund der Nähe zu Hessen und der geschichtlichen Gegebenheiten herrschte hier allerdings Real­teilung vor. Die Eigentumsflächen der Waldbesitzer sind daher durchschnittlich nur 0,75 ha groß, wobei es sich dann auch noch um mehrere, nicht zusammenhängende Flächen handelt.

In der Mitte und im östlichen Bereich des Jagdbezirkes prägen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen das Bild. Jagdlich gehört das Revier mit zu einem Rotwildring. Vorkommende Wildarten sind Rotwild, Schwarzwild, Rehwild und Hasen.

Und wer sind die „Akteure“? Sind alle in der Region beheimatet, auch der Jagdpächter?

Die...