Sobald es wärmer wird und die ersten Sonnentage mit mehr als 12 °C Tagestemperatur anstehen, wird es für Imker spannend: Fliegen die Bienen noch? Tragen sie Pollen ein?
Im Allgemeinen wird der Beginn der Salweidenblüte als Start der Bienensaison angesehen. Laut Umweltbundesamt ist dies im Bundesdurchschnitt derzeit um den 17. März. Der Termin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Folge der Klimaveränderungen um fast zwei Wochen nach vorne verschoben.
Schlechtere Nahrungsbedingungen
„Leider bedeutet das nicht, dass sich dadurch die Nahrungsbedingungen für die Bienen verbessert haben. Eher das Gegenteil ist der Fall: Durch die früheren Blühzeiten auch bei anderen Nektarquellen treten während dieser Trachten häufiger Wetterrückschläge auf und die Nahrungsversorgung und damit die Frühjahrsentwicklung gerät ins Stocken“, informiert Dr. Peter Rosenkranz von der Landesanstalt für Bienenkunde, Hohenheim, im aktuellen Infobrief der Bieneninstitute.
Imker sollten Futtervorräte prüfen
Entscheidend seien die Futtervorräte. „Es ist eine uralte Imkerweisheit, dass die Bienenvölker während der Überwinterung ab Februar deutlich mehr Futter benötigen als bis zum Februar“, betont der Experte. Leider hätten dies noch nicht alle Imker verinnerlicht. „Nach wie vor schauen Imker meist als erstes nach Königin oder Brut und prüfen nicht die Futtervorräte.“ Eine einfache Methode, um die Vorräte zu überprüfen, sei das Anheben der Beuten. „Hierfür muss man sich aber selbst ,eichen‘ und etwas Erfahrung sammeln“, so der Fachmann.
Wichtig zu beachten: „Ein Bienenvolk hungert nicht erst, wenn der letzte Tropfen Futter verbraucht ist, sondern bereits, wenn nur noch 2 bis 3 kg Futter im Volk vorhanden sind. Dann wird der soziale Futteraustausch unterbrochen und das Bienenvolk wird in der Folge eventuell die Brut reduzieren“, informiert Rosenkranz. Bei kritischer Vorratslage seien die Futterkontrollen wöchentlich durchzuführen.
Lesen Sie mehr: