Wochenblatt-Leserin Vivien R. in L. hat Tomaten püriert und in Gläser eingefüllt. Diese hat sie im Einkochautomat erst bei 100 °C, dann bei 80 °C 30 Minuten eingekocht. Nun setzt sich in den Gläsern unten etwa 3 cm Flüssigkeit ab. Kann sie den „Tomatensaft“ noch verzehren?
Wirtschaftsingenieurin für Lebensmittelproduktion Asgard Knehans-Gläser gibt Antwort: Das Absetzen von Flüssigkeit ist allein noch kein Hinweis auf einen Verderb. Dies passiert zum Beispiel auch, wenn frisch gepresster Orangensaft nicht sofort getrunken wird. Bei einer Einkochtemperatur von 80 °C kann es jedoch sein, dass nicht alle Mikroorganismen abgetötet werden. Das führt dann dazu, dass die Lebensmittel im Glas gären und schlecht werden. Bei Einkochgläsern mit Gummiring löst sich dann der Glasdeckel. Falls der Deckel noch festsitzen, kann ein Glas geöffnet werden.
Gründliche Prüfung erforderlich
Prüfen Sie zunächst, ob Sie Schimmel sehen oder das Püree gegoren ist. Ist das nicht der Fall, riechen Sie an den Tomaten. Scheint alles in Ordnung, sollten Sie eine kleine Menge probieren. Wenn nichts auffällig ist, ist das Risiko sehr gering, dass das Produkt verdorben ist.
Besser erst kochen
Bei der Herstellung von Tomatenpüree empfiehlt es sich jedoch, vor dem Einkochen die Tomaten erst zu kochen, dann zu pürieren und anschließend bei 90 °C 20 Minuten einzukochen. Sie können das Püree dann auch schon würzen und so lange köcheln lassen, bis es eine dicklichere Konsistenz hat, weil die Flüssigkeit verdampft.
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(Folge 39-2022)