Nachdem es in den letzten zwei Jahren aufgrund der Corona-Pause nicht möglich war, den Fleischrindertag in Alsfeld auszurichten, war das Engagement von allen Seiten deutlich festzustellen und am Ende des Auftriebs waren beide Stallungen komplett besetzt mit vielen bestens vorbereiteten Schautieren. Somit stand einer sehr aussagekräftigen Landesschau nichts im Wege und die beiden Preisrichter Clemens Braschos, Meißen, und Torsten Kirstein, Verden, urteilten sicher und zügig und begründeten auch ihre Entscheidungen immer wieder im Detail.
Charolais: Jaazeiro-Sohn vorne
Im Wettbewerb der Rasse Charolais ging der Siegertitel in der Bullenklasse eindeutig an den Jaazeiro-Sohn Mogador, einen exzellenten Vererber der Rasse, der von Torsten Herchenröder, Herbstein, bestens vorgestellt wurde. Auf dem gleichen Niveau fand der Wettbewerb für die Kühe statt und hier war die Noval-Tochter Antonia von Lars Duclos, Witzenhausen, die klare Favoritin: eine Kuh mit imposanter Erscheinung und sehr viel Breite im gesamten Körperbau ausgestattet. Auf gleich drei Klassen waren die Färsen verteilt und der Siegertitel ging an die älteste des Wettbewerbs, die Nevers-Tochter Sahra aus der Gries GbR, Laubach, die im Körperbau und den Typmerkmalen das Höchstmaß an Qualität zeigen konnte.
Limousin: Bundessieger Gustel nicht zu schlagen
Bei der Rasse Limousin war zunächst ein guter Wettbewerb für Bullen ausgeschrieben und der aktuelle Bundessieger Gustel von der Pfeifer GbR, Breidenbach, zeigte sich im Seitenbild nach wie vor in Bestform und gewann diesen Wettbewerb knapp gegen den jüngsten Bullen, den Nougat-Sohn Saphir PP, ausgestellt von Stefan Kohlmann, Eiterfeld.
Auch bei den Kühen gab es die gleiche Entscheidung wie auf der letzten Bundesschau, die Ferry-Tochter Carmen aus dem Zuchtbetrieb Pfeifer, Breidenbach, zeigte ein weiteres Mal ihre absolute Klasse im Wettbewerb und holte sich souverän den Siegertitel. Im Wettbewerb der Färsen trafen drei Klassen aufeinander und den Siegertitel vergab Clemens Braschos an die jüngste im Ring, an die Nesono-Tochter Tabea von Robert Brandt, Modautal, da dieses Rind in punkto Entwicklung, Breite und Körpertiefe die höchsten Maßstäbe erfüllen konnte.
Blonde d'Aquitaine
Im Wettbewerb der Rasse Blonde d´Aquitaine gelang der Hilvern-Tochter Paris von der Göbel GbR, Wolfhagen, der Siegertitel bei den Kühen, eine Kuh mit viel Rahmen, bester Länge und einem betonten Rechteckformat. Alexander Kupfer aus Taunusstein stellte mit der Ivan-Tochter Ines die Siegerfärse, da sie in punkto Seitenbild, Bemuskelung und Fundamentqualität das beste Gesamtbild zeigen konnte.
Hingucker beim Fleckvieh
Ein absoluter Hingucker war der Fleckvieh-Siegerbulle Anton Pp aus dem Zuchtbetrieb von Gregor Meyer, Wehrheim, der mit seiner perfekten Oberlinie und der Körperbreite viele Blicke auf sich zog. Sehr beeindruckend war die Konkurrenz der Kühe, wo es gleich drei Klassensiegertitel zu vergeben gab.
Beste Kuh des Wettbewerbs war die Amir-Tochter Iris aus dem Betrieb von Andre Schneider, Bad Laasphe, da sie sich 8-jährig nach wie vor in bester Körperkondition und sehr viel Korrektheit in allen Merkmalen durchsetzen konnte. Die stärkste Konkurrentin war die großrahmige Zeder-Tochter Herzblatt von Matthias Ort, Selters, mit ihrem erstklassigen Bullenkalb bei Fuß.
Noch umfangreicher war der Wettbewerb bei den Färsen und am Ende des starken Finales ging der Siegertitel an die Ernesto-Tochter Isabella von Markus Rahn, Ulrichstein, da sie im Gesamtbild von Typ, Länge und Korrektheit sicher die Pluspunkte auf sich vereinigen konnte. Die gewaltig entwickelte Hamilton-Tochter Wildheart von Matthias Ort, Selters, wurde Reservesiegerin.
Angus: Starke Konkurrenz
Auch bei der Rasse Angus kam es zunächst zur Siegerauswahl bei den Bullen, bei der sich der Vererber Kukident aus dem Zuchtbetrieb der Bischoff PTR, Neukirchen, durchsetzen konnte. Im Wettbewerb der Kühe gewann die sehr schicke, harmonische und elegante Orzo-Tochter Amira von Matthias Rohleder, Haina, gegen die älteren Kandidatinnen.
Ein weiterer enorm stark besetzter Wettbewerb fand bei den Rindern der Rasse Angus statt. Aus der Gruppe der Klassensiegerinnen wählte Torsten Kirstein die Earl-Tochter Jodie zur Siegerin aus, ein Tier was nicht nur durch seine hervorragende Entwicklung, sondern auch durch den erstklassigen Rassetyp ins Auge stach und die engste Konkurrentin war die Reimar-Tochter Ambrosia, die von Friedrich Wilhelm Sippel, Korbach, sehr stark vorgestellt wurde.
Galloways
In gewohnt starker Manier fand der Wettbewerb bei der Rasse Galloway statt. Aus der Gruppe hervorragender Typbullen kam der Sid-Sohn Saam von den Ausstellern Kraft und Streng/Schubert GbR an die Spitze, der sich im Seitenbild an diesem Tag am besten zeigen konnte. Aus dem gleichen Stall kam auch die Siegerkuh, die Xpedia-Tochter Yanina, die sich mit ihrem kompletten Erscheinungsbild gegen die weiteren Kühe behaupten konnte. In dem wie jedes Jahr stark besetzten Färsenwettbewerb gelang Norbert Noll aus Wetter ein weiterer Siegertitel, da er mit der Xatek-Tochter Quintessa das Rind mit den besten Merkmalen im Rassetyp und aufgewertet durch eine einwandfreie Bemuskelung vorstellen konnte. Die Nils-Tochter Amazone von der Günther GbR, Feldatal, folgte ihr mit dem Titel der Reservesiegerin.
Zwergzebus
Sehr gut ausgestattete Richtkonkurrenzen wurden auch bei der Rasse Zwergzebu abgehalten und die 14-jährige Maximilian-Tochter Wolke von Wolfgang Lomp, Gemünden, war noch so gut in Form, dass ihr der Siegertitel sicher war. Aus dem gleichen Betrieb kam auch das beste Rind, die Barny-Tochter Luna und der beste Bulle Zeno wurde von der ZG Lomp/Giese vorgestellt.
Hessenchampion: Mogador
Der Titel des Tages wurde wie üblich zum Schluss vergeben, als die Siegerbullen des Wettbewerbes in den Ring kamen und das Preisrichterduo den Hessenchampion festzulegen hatte. Die Wahl fiel auf den Charolais-Sieger Mogador, ein Bulle mit so beeindruckenden Merkmalen im Typ, dass er nicht wirklich geschlagen werden konnte.
Abschluss: Auktion
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde erstmalig eine kleine Auktion von Herdenbullen und Kühen angeboten und gleich mehrere Tiere wechselten den Besitzer. Den Höchstpreis bei diesem Teil der Veranstaltung erzielte der Fleckvieh-Siegerbulle Anton Pp, der für 4.500 Euro nach Ostdeutschland verladen wurde. Damit fand eine bestens vorbereitete Veranstaltung ein sehr gutes Ende und die große Zahl an Aktivisten freut sich bereits auf den folgenden Termin, der wieder in der Alsfelder Hessenhalle stattfinden wird.
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