Während im Münsterland eigentlich nur noch für größere Biogasanlagen, die über Wochen silieren, gehäckselt wird, fällt jetzt der Silomais in Ostwestfalen und den Höhenlagen.
Im Münsterland und am Niederrhein wurde erster Mais für die CCM- bzw. Feuchtmaiskonservierung gedroschen. Die Erträge enttäuschen erwartungsgemäß. Vielfach verblieben von der Blüte bis zum Absterben der Pflanzen nur vier bis fünf Wochen für die Kolben- bzw. Körnerfüllung. Einzelne Ertragsmeldungen belaufen sich auf 5 bis 8 t/ha feuchter Körner. Allerdings wird zumindest für frühe Sorten schon von Feuchtegehalten unter 30 % berichtet. Das Spekulieren auf niedrigere Feuchtegehalte birgt aber das Risiko, dass Ernteverluste die Ersparnis niedrigerer Trocknungskosten auffressen.
Letzte Beprobung
Bei der Beurteilung der abschließenden Analysen ist zu beachten, dass in Meschede die Proben vor dem Regen gezogen wurden. Dort sind daher ansteigende Trockenmassegehalte in allen Pflanzenfraktionen zu erkennen. Während diese mit bis zu sieben Prozentpunkten im Kolben durchaus zu erwarten waren, fällt die T-Gehaltszunahme der Restpflanze in Folge der Trockenheit ungewöhnlich hoch aus. Trotz optisch noch mehr oder weniger grüner Pflanzen ergeben sich daher Gesamttrockenmassegehalte über 40 %.
Im ostwestfälischen Eversen wurden die Proben am Freitagmorgen nach dem Regen aus dem nassen Bestand genommen. An den Trockenmassegehalten für die Blätter und Stängel ist zu erkennen, dass die noch grünen Pflanzen in Eversen schon wieder Wasser aufgenommen hatten. Gleichzeitig dürfte auch anhaftendes Wasser zumindest kurzfristig den Trockenmassegehalt in diesen Pflanzenteilen nach unten drücken. Obwohl die Sorten in Eversen bezüglich der Körnerreife noch einmal deutlich zulegen konnten, resultieren daraus bei einigen Sorten sogar rückläufige Gesamttrockenmassegehalte.
Die Beurteilung der Silomaisreife sollte anhand der T-Gehalte der Körner erfolgen. Das gilt allerdings nur so lange, wie die Trockenmassegehalte der Restpflanze eine ausreichende Verdichtung des Häckselgutes ermöglichen. Im Idealfall kann gewartet werden, bis die Stärkeeinlagerung in die Körner mit 58 bis 60 % T im Korn langsam zum Erliegen kommt.
Ende der Berichterstattung
Mit diesem Beitrag wird die Abreifeuntersuchung für 2022 eingestellt. Auch wenn deutliche Symptome der Stängelfäule bislang weniger zu beobachten sind, zeigen sich viele Bestände mit schon seit Wochen vertrockneten Pflanzen als ausgesprochen lagergefährdet.
Abschließend sei noch einmal daran erinnert, nach der Maisernte die Erntereste zu zerkleinern, um den Larven des Maiszünslers die Überwinterungsmöglichkeit zu nehmen und die Strohrotte zu fördern. Zu diesem Thema informiert der Praktikertag des Deutschen Maiskomitees, den das DMK zusammen mit der Landwirtschaftskammer NRW am 25. Oktober 2022 am Landwirtschaftszentrum Haus Düsse ausrichtet.
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