Das Heringsfängermuseum in Petershagen

Seeleute von der Mittelweser

Warum gingen Männer aus dem Mindener Land​ in der Nordsee auf Heringsfang? Antworten gibt ein Museum in Petershagen-Heimsen.​

Wie kommt ein Museum, das sich mit der Heringsfischerei, mit Matjes und Fangschiffen befasst, an die Mittelweser? Genauer gesagt in die alte Dorfschule von Heimsen bei Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke. Heringe in der Weser? Natürlich nicht. Die Geschichte geht so: Die Menschen nördlich von Minden lebten einst in einer Gegend, die wir heute strukturschwach nennen würden. Aufgrund der Erbfolge reichten Landwirtschaft, Leinenweberei und dörfliches Handwerk nur für ein dürftiges Auskommen. Etliche Familien wanderten nach Amerika aus. Andere zogen als Saison­arbeiter nach Holland.

Mannschaften gesucht

Sie bekamen mit, dass es in niederländischen Häfen Schiffe gab, die sich ab Mai zu längeren Fangfahrten weit auf die See hinaus wagten, dorthin wo die Heringsschwärme standen. Das lohnte sich offenbar, denn in den 1870er-Jahren nahm der Heringsfang Fahrt auf. Auch in Emden, Leer, Bremen und Glückstadt an der Elbe gründeten sich Fischerei­gesellschaften. Was ihnen fehlte, waren Mannschaften.

Sie kamen aus dem...