Als flächenknapper Sauenhalter mit geschlossenem System hat Christian Windhaus vor drei Jahren auf die Offenstallhaltung gesetzt. Das Ziel des jungen Landwirts aus Dinklage: Mehr Wertschöpfung ohne betriebliches Wachstum! Die Rechnung ist aufgegangen – bis mit der Ukraine-Krise der Futterpreis durch die Decke ging.
Festpreis von rund 2 € pro kg
Bei der Vermarktung setzt er auf den Schlachthof Brand im benachbarten Lohne. „Schnitzel, Schinken und Co vom Betrieb Windhaus verkaufen wir hauptsächlich an zwei Metzgereien in Münster und im Frankfurter Bankenviertel“, berichtet Harm Böckmann, Verkaufsleiter bei Brand.
Christian Windhaus bekommt für seine Schweine einen Festpreis von rund 2 €/kg. „Das reicht im Augenblick nicht“, ist sich der junge Landwirt bewusst. Denn die Produktionskosten sind hoch. Die Schweine bekommen GVO-freies Futter. Zudem ist die Futterverwertung im Winter etwa 0,25 Punkte schlechter als in seinen konventionellen Ställen.
Immissionsschutz setzt Grenzen
Auch der 800er Pigport-5-Stall ist mit 920 €/Platz brutto deutlich teurer als die konventionelle Variante. Jedes Schwein hat 1,5 m² Platz mit eingestreuter Liegefläche. Der planbefestigte, überdachte Auslauf wird täglich automatisch mit dem Schieber entmistet.
Einstreuen und entmisten macht viel Arbeit. Trotz Fußbodenheizung, Abdeckung und Befeuchtung der Kotfläche mit Wasser bleiben nicht alle Buchten sauber. Daher rechnet Windhaus mit rund 2,5 Stunden pro Schwein. Um die Sauberkeit der Liegeflächen auch bei Extremwetterlagen zu verbessern, hat er versuchsweise vier Buchten mit einer provisorischen Suhle aus aufgedübelten Bongossibohlen ausgestattet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.
Auch wenn er zurzeit Minus macht, ist Christian Windhaus überzeugt, dass sich der Offenstall auf Dauer auszahlt. Gern würde er auch die übrigen Schweine so halten. Doch macht ihm da der Immissionsschutz einen Strich durch die Rechnung.
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