Samtfleckenkrankheit an Tomaten

Pflanzensschutz-Spezial Nr. 27 vom 04.09.2020

In Tomatenbeständen besteht aktuell wieder die Gefahr eines Befalls durch die Samtfleckenkrankheit (Cladosporium fulvum). Der Pilz verursacht auf der Blattoberseite zunächst gelbliche, unscharf begrenzte Flecken. Anschließend werden blattunterseits weißlich-grüne Flecken sichtbar, auf denen später ein grau-brauner, leicht samtartiger Pilzmyzelbelag entsteht.

Bei einem starken Befall vergilben die Blätter und trocknen ein. Die Früchte werden von dem Pilz aber nicht befallen. Sind die Blätter jedoch sehr stark geschädigt, kann der Fruchtertrag aber dennoch deutlich gemindert werden. Vor allem bei einer anhaltend feucht-warmen Gewächshausluft ist mit einem vermehrten Auftreten der Krankheit zu rechnen.

Um das Risiko eines Befalls zu mindern, ist es daher zunächst ratsam, die Luftfeuchte im Gewächshaus zu senken. Durch die Auswahl einer resistenten oder toleranten Sorte kann man die Befallsgefahr darüber hinaus mindern. Allerdings ist die Mutationsfähigkeit des Pilzes hoch, sodass die vorhandenen Resistenzen immer wieder durchbrochen werden. Das Julius Kühn-Institut (JKI) beschäftigt sich deshalb intensiv mit der Resistenzzüchtung gegen die Samtfleckenkrankheit.
Zur direkten Bekämpfung stehen die Präparate Ortiva (0,48-0,96 l/ha, max. 2 Anwendungen), AZOFIN (0,5-1 l/ha, max. 2 Anwendungen) und Signum (0,75-1,5 kg/ha, max. 2 Anwendungen) zur Verfügung. Die Präparate ASKON und Topas verfügen darüber hinaus über eine Nebenwirkung auf den Schadpilz.


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