Minderungsmaßnahmen

Rinder: Bald weniger Emissionen?

Auf Rinderhalter kommen Minderungsmaßnahmen für Emissionen zu. Über den Einsatz diskutierten Wissenschaftler auf dem Düsser Milchviehforum.

"Aktuell stammen 44,7 % der Ammoniak-Emissionen in der Landwirtschaft von Rindern. Dort müssen wir ansetzten.“ Das erklärte Prof. Dr. Eberhard ­Hartung von der Universität Kiel in der vergangenen Woche auf dem Düsser Milchviehforum. Dort trafen sich Vertreter aus Wissenschaft, Forschung und Unternehmen. Vereinzelt waren auch Landwirte vor Ort.

Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW ergänzte: „Andere Wirtschaftsbereiche können ihre Emissionen allerdings einfacher reduzieren als der landwirtschaftliche Sektor.“ Betriebe müssten gemeinsam mit Wissenschaftlern einen Rahmen für Emissionsreduktionen gestalten, anstatt sich diesen von ­Politik und Molkereien diktieren zu lassen. Ihm war aber bewusst: „Die Kosten dafür bleiben an den Landwirtinnen und Landwirten hängen. Dafür braucht es vernünf­tige Lösungen.“

Gesetze und Richtlinien

Zum Ende des Jahres steht die Verabschiedung der novellierten EU-Industrie-Emissionsrichtlinie (IED) auf dem Plan. Künftig sollen auch für Rinderhalter ab 150 Großvieheinheiten (GVE) die Regeln des europäischen Emissionsschutzrechts für Industriebetriebe gelten. 150 GVE entsprechen 100 Rindern (älter als zwei Jahre) zzgl. Nachzucht oder 150 Rindern ohne Nachzucht. Gerade Familienbetriebe treffe diese Regelung besonders hart. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und...