Wochenblatt-Leserin Anna P. in F. fragt: Vor einem Jahr habe ich zwei Hochbeete neu aufgestellt. Als untere Schicht habe ich Restholz verwendet. Jetzt wachsen Pilzkolonien in beiden Beeten. Hat das mit der Holzschicht zu tun?
Dipl-Ing. Gartenbau Dr. Heidi Lorey, Steinhagen, gibt Auskunft: Sie liegen mit Ihrer Vermutung richtig: Die Hölzer sind meist schon von holzzersetzenden Pilzen besiedelt, wenn man sie ins Hochbeet einbringt. Dort finden die Pilze ideale Wachstumsbedingungen, nämlich Nahrung, Wärme und gleichmäßige Feuchtigkeit durch das Gießwasser. Meist ist das Hochbeet nach einem Jahr mit Myzelfäden durchwachsen. Dann bilden die Pilze Fruchtkörper, die an der Beetoberfläche sichtbar werden. Es sind saprophytische Pilze. Der Begriff bedeutet, dass sie tote organische Substanz zersetzen. Daraus lässt sich ableiten, dass diese Pilze die Gemüsepflanzen nicht schädigen.
Pilze zersetzen organisches Material
Vielmehr zeigen die Pilze, dass Sie alles richtig gemacht haben. Denn bei einer klassischen Aufschichtung des Hochbeetes mit Holzresten, Strauchschnitt, halbreifem Kompost und Erde bringen Sie viel organische Substanz ein. Diese wird, wie auf einem Komposthaufen, von Pilzen, Bakterien und Bodentieren weiter zersetzt. Durch die Zersetzungsarbeit entsteht für einige Wochen die erwünschte Bodenwärme im Hochbeet.
Pilzwachstum lässt nach
Sie können die Pilzfruchtkörper beseitigen. Es wachsen weniger Fruchtkörper nach, wenn Sie das Beet etwas trockener halten. Durch die Umsetzung der organischen Substanz sackt die Füllung des Hochbeetes im zweiten Jahr meist ab. Die Hölzer und der grobe Strauchschnitt brechen zusammen und zersetzen sich. Nach der Zersetzungsphase werden sich weniger bis keine Pilze mehr zeigen.
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(Folge 36-2022)