Hubertus Beringmeier machte keinen Hehl daraus: „Selbstkritisch müssen wir uns fragen, ob wir früh genug und ausreichend über die Abfrage zu den potenziell dränierten Flächen in NRW informiert haben“, sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) am Montag, 13. März 2023, auf der Vorstandssitzung. Anfangs seien Sekepsis und Sorgen der angeschriebenen Ortslandwirte sowie Ortsverbandsvorsitzendeßn groß geweisen. Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, war ebenfalls der Meinung, dass die Kommunikation anfgangs nicht gut gewesen sei.
Das bestätigten mehrere Kreisverbandsvorsitzende. Sie hätten etliche Anrufe bekommen. Die Fragen gingen in die gleiche Richtung, wie sie der Letter Ortslandwirt Johannes Peter im Beitrag oben formuliert hat.
Inzwischen habe sich die Lage entspannt. Viele Fragen hätten sich in den einberufenen Videokonferenzen (in Südwestfalen gab es keine) geklärt, es gebe immer mehr Zuspruch zur grundsätzlichen Herangehensweise und die Zahl der Rückmeldungen sei zufriedenstellend, so der Tenor auf der digitalen WLV-Sitzung.
Einblick in schwarz-grüne umweltpolitische Ausrichtung
Zugeschaltet war dort Dr. Volkhard Wille, Mitglied des Landtags und umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Er gab einen Einblick in die umweltpolitische Ausrichtung der Schwarz-Grünen Landtagskoalition und wirkte auch bei Nachfragen sattelfest. Seine Standpunkte:
- Die NRW-Grünen wollen die Umsetzung des Borchert-Konzepts zum Umbau der Tierhaltung. Die Kritik von NRW-Agrarministerin Silke Gorißen (CDU) an Cem Özdemir (Grüne), er verschleppe die Umsetzung, gehen sie aber nicht mit. Das liege an den Berliner Koalitionspartnern.
- Beim Wolf sind die NRW-Grünen in der Zwickmühle: Auf der einen Seite wollen sie den Europäischen Artenschutz, auf der anderen Seite die Weidehaltung für den Naturschutz. Das Problem sei bekannt, es gebe aber noch keine Lösung.
- Moor-Wiedervernässung und landwirtschaftliche Nutzung lasse sich nicht vereinen.
- Eine Rohstoff-Abgabe auf Kies und Sand soll den Abbau bremsen.
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