Günstiger füttern mit Säure

Wie viel Benzoesäure einmischen?

Benzoesäure verbessert die Futterhygiene und Darmgesundheit. Das hat Auswirkungen auf die Mastleistung. Aber welche Dosierung macht Sinn?

In jüngster Zeit sind die Preise für Schweinefutter zwar leicht zurückgegangen. Das Kosten­niveau ist aber weiter extrem hoch und die Betriebe sind gut beraten, das wertvolle Futter möglichst ­effizient einzusetzen.

Schon eine leicht bessere Futterverwertung von 100 g weniger Futteraufwand je kg Zunahme bringen bei aktuellen Durchschnittskosten von 40 €/dt Mastfutter und gut 90 kg Zuwachs von der Einstallung bis zum Verkauf beispielsweise einen Vorteil von fast 4 € pro Mastschwein.

Bewährte Futtersäuren

Es lohnt sich also, den Futteraufwand im Auge zu behalten. Neben den altbekannten Parametern wie Hygiene, Phasenfütterung und Vermeidung von zu schweren Verkaufsgewichten kann hierbei der gezielte Einsatz von Futterzusatzstoffen zu Verbesserungen führen.

Bewährt haben sich insbesondere einige organische Säuren, die positiv auf die Darmflora und die Verdauung wirken. Schon vor Jahren wurde die Wirkung von Benzoesäure („VevoVitall“) im Zentrum für Tierhaltung und Technik der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in Iden ausgiebig untersucht. Dabei wurden positive Effekte hinsichtlich Ammoniakanfall und Futterverwertung erzielt.

Allerdings sind diese Versuche nun schon mehr als zehn Jahre alt. Die Schweinefütterung hat sich seitdem stark verändert. Es sind verstärkt andere Proteinfuttermittel im Einsatz und vor allen Dingen werden die Futter mittlerweile flächen­deckend mit geringeren Proteinwerten konzipiert.

Deshalb wurde in Iden jetzt ein neuer Versuch mit Benzoesäure im Mastfutter gestartet, bei dem auch die Frage nach der sinnvollsten Dosierung aus Sicht der Ökonomie beantwortet werden sollte.

Versuch mit vier Gruppen

In die Untersuchung wurden 192 Tiere einbezogen. Es handelte sich dabei um übliche Mastkreuzungen mit Piétraineber als Vater. Die Tiere wurden in vier Varianten unterteilt und parallel in identischen Stallabteilen gemästet (jeweils ­eine Bucht pro Variante). Sechs Tiere erreichten das Prüfungsende aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparates nicht.

Die Mast startete mit rund 25 kg Ferkelanfangsgewicht, der Versuch bei 30 kg. Gefüttert wurde dreiphasig bis zu einem Endgewicht von etwa 120 kg. Alle Gruppen erhielten das gleiche Futter auf Basis von Getreide, Soja- und Rapsschrot plus Mineralstoffvormischung – allerdings mit unterschiedlichen Zusätzen an Benzoesäure:

    • Kontrollgruppe A: ohne Benzoesäure oder anderen Futtersäuren,

  • Variante B: Futter mit 5 kg/t Benzoesäure über die gesamte Mast (0,5 %),
  • Variante C: Futter mit 3 kg/t Benzoesäure über die gesamte Mast (0,3 %),
  • Variante D: Futter bis 60 kg Lebend­gewicht mit 5 kg/t Benzoesäure, ab 60 kg mit 3 kg/t (erst 0,5 %, dann 0,3%).

Zur Beurteilung der Effekte des Säurezusatzes wurden verschie­dene Kennzahlen der Mast- und Schlachtleistung erfasst. Zusätzlich erfolgte eine (rechnerische) Bilanzierung der N- und P-Ausscheidungen.

Die Tiere starteten mit vergleichbarem Anfangsgewicht...