Über einen „Nachschlag“ auf die Schlachtschweine können sich Westfleisch-Vertragsbetriebe freuen. Das trifft auch für Mäster von anderen Schlachtbetrieben zu, die die Supermarktkette Rewe versorgen. Diese zahlt ihren Lieferanten seit dem 1. September einen höheren Mindestpreis. Bis dahin galt bei Rewe als Basis die Preisnotierung vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.
Nur ITW-Schweine bekommen Bonus
Bei Westfleisch gibt es den Bonus allerdings nur für Betriebe, die an der Initiative Tierwohl (ITW) teilnehmen. Denn Rewe ordert bei Westfleisch nur Teilstücke von ITW-Schweinen der Haltungsform 2.
Anhand der vermarkteten Stückzahl sowie der Zahlungen, die auf einem Sonderkonto gesammelt werden, ermittelt das Schlachtunternehmen wöchentlich den Zuschlag. Die Höhe des Zuschlags wird auf der Homepage und im Westfleisch-Extranet veröffentlich. Das Konto wird vom Beirat für Vertragsfragen geprüft.
Für Schweinelieferungen der Kalenderwoche 36 zahlt Westfleisch einen Rewe-Zuschlag von 1,50 €/Schwein.
Bei Westfleisch besteht etwa die Hälfte der Schlachtung aus ITW-Schweinen. Die Genossenschaft ruft ihre Mitglieder dazu auf, diese Haltungsform auszubauen. Nur mit ITW könne sich das Unternehmen vom Importfleisch abgrenzen und für Absatzsicherheit sorgen.
Kaufland: Mindestpreis 1,40 €/kg
Kaufland, ein Unternehmen der Schwarz-Gruppe, hat einen anderen Weg gewählt. Es zahlt seinen Lieferanten seit September dauerhaft eine Mindestnotierung von 1,40 €/kg für Schweinefleisch der Haltungsstufe 2, also ITW-Standard. Die Differenz zur Notierung wird allerdings nicht über alle Schweinelieferanten gemittelt. Stattdessen muss sie tierbezogen ausgezahlt werden, wie Ralf Tummel auf Anfrage mitteilte. Das Schöppinger Schlachtunternehmen beliefert Kaufland mit Schweinehälften.
Dadurch ändert sich der Zuschlag für den einzelnen Schweinemäster wöchentlich. Wenn beispielsweise von den 160 Schweinen einer LKW-Ladung 20 Schweine an Kaufland vermarktet werden, gibt es auch nur für die 20 Schweine einen Zuschlag.