Demo und Verbraucheraufklärung der Initiative "Land schafft Verbindung - Deutschland"

"NRW blüht auf"

Die Initiative "Land schafft Verbindung - Deutschland" rief am Freitag bundesweit zu Aktionen und Demonstrationen auf. Hier ist ein Bildbericht zur Aktion "NRW blüht auf" und zu den Proteste in ganz Deutschland.

Durch Blühmischungen mit den Verbrauchern ins Gespräch kommen. Das war das Ziel von Pressesprecher Georg Biedemann und seinen Kollegen von "Land schafft Verbindung" (LsV) NRW am vergangenen Freitag. Rund 15  000 Tütchen mit Samen hatten die Initiatoren gefüllt. Der Ort für die Übergabe hätte passender nicht sein können. Denn nirgends befasst sich der Verbraucher mehr mit Lebensmitteln als im Supermarkt. Der Anreiz, den eigenen Garten bienenfreundlicher zu gestalten, kam dabei nicht von ungefähr.

NABU NRW plant Volksbegehren

Die klare Botschaft auf jedem Tütchen lautete: "Sollte es im Frühjahr 2020 in NRW zu einem Volksentscheid ‚Rettet die Biene‘ kommen, bitten wir jeden Bürger, diesen nicht zu unterstützen." Hintergrund ist, dass der Naturschutzbund (NABU) NRW ein Volksbegehren plant. Es soll sich dem "zentralen Problem des Verlustes der Artenvielfalt und natürlicher Lebensräume" widmen. Details wollte die Landesgeschäftsstelle des NABU auf Nachfrage des Wochenblatts nicht nennen, bestätigte aber, dass das Volksbegehren auf dem Weg sei.

Blühmischungen für den Dialog

Die Aktionen im Land standen daher unter dem Motto "NRW blüht auf". Die größten Demonstrationen fanden nach Polizeiangaben in Wesel und Gütersloh mit rund 100 bis 150 Schleppern statt. Am Niederrhein konzentrierten sich die Landwirte auf den angestrebten Verbraucherdialog. Sie zeigten wie in vielen anderen Orten Präsenz vor den Geschäften des Lebensmitteleinzelhandels und in Fußgängerzonen. Eine Abordnung positionierte sich an dem großen Einkaufszentrum "Centro" in Oberhausen und suchte dort das Gespräch mit den Konsumenten. Die Vertreter der lokalen Medien interessierten sich besonders für das Melken der Kuh "Lisa". In Gütersloh verteilten die Landwirte ebenfalls Blühmischungen, anschließend unternahmen sie dann eine Demonstrationsfahrt über die B61 nach Rheda-Wiedenbrück.

Hier sind weitere Eindrücke aus Westfalen-Lippe

Vor dem Rewe-Markt in Bergkamen. (Bildquelle: Ute Schilling)

Auf dem Parkplatz ist gleich zu sehen, dass eine Aktion der Bauern läuft. (Bildquelle: Ute Schilling)

An diesem Schlepper kommt keiner ohne einen Blick vorbei: Er parkt direkt am Eingang des Supermarktes (Bildquelle: Ute Schilling)

Einmal genau hinschauen, da hat ein großer Schlepper, einen kleinen mitgebracht... (Bildquelle: Ute Schilling)

Diese Blühmischungen warten auf einen Verbraucher. (Bildquelle: Ute Schilling)

Diese Aufnahme stammt auch aus dem Kreis Soest. (Bildquelle: Ute Schilling )

Beim Snack an der Hähnchenbude lässt es sich gut mit Verbrauern ins Gespräch kommen. (Bildquelle: Ute Schilling)

Mit den Warnwesten fallen die Landwirte aus Lemgo auf. Die Blühmischungen fanden garantiert willkommene Abnehmer. (Bildquelle: Petercord)

Diese Schlepper parken in Schermbeck und weisen auf den Bauernprotest hin. (Bildquelle: Rainer Kremer)

Im Emsland machen sich Bauern auf nach Bremen

Beeindruckend ist diese Aufnahme vom Treckerkorso aus Lorup im Emsland. Er macht sich auf den Weg nach Bremen. (Bildquelle: Team Hümmling)

Bauern demonstrieren erneut in Berlin

Pünktlich zum Start der Grünen Woche in Berlin demonstrierten etwa 1000 Landwirte mit ungefähr 500 Schleppern - so die Angaben des Veranstalters "Land schafft Verbindung - Deutschland". Die Trecker blockierten am Freitag die Straße des 17. Juni, um gegen die aktuelle Agrarpolitik zu protestieren.

Dirk Andresen von LSV Deutschland zeigte sich mit der Zahl der Teilnehmer zufrieden. Diese Demonstration sollte nicht größer werden. Denn während der Grünen Woche wollten die Verantwortlichen Berlin verkehrstechnisch nicht erneut lahm legen wie bei der großen Bauern-Demo im November 2019, berichtete Andresen dem Wochenblatt.

Der Tenor vieler Redner auf der Veranstaltungsbühne war, dass Bauern untereinander solidarisch sein müssen, auch mit denen, die auf der "Wir haben es satt"-Demonstration unterwegs sind. Es gebe zwar Meinungsverschiedenheiten, aber auch viele gemeinsame Ziele, beispielsweise den Erhalt der Familienbetriebe. Diese müssten herausgestellt werden. Zudem wurde deutlich, dass ein Dialog mit Verbrauchern, Verbänden sowie der Politik gewünscht ist. Es gehe darum miteinander zu ringen und gemeinsam Ziele zu finden.

Hier sind einige Impressionen von der Demonstration in Berlin:

Weitere Berichte rund um die Bauernproteste vom Wochenende lesen Sie im Wochenblatt 04/2020.