Zehn neue ASP-Fälle im südlichen Kerngebiet

Das FLI hat zehn weitere ASP-Verdachtsfälle bestätigt. Alle liegen im ersten Kerngebiet. Die Oder-Insel, auf der sich eine wahrscheinlich infizierte Rotte befindet, soll eingezäunt werden. Zudem erhalten die Tiere Mais.

Bei zehn weiteren Wildschweinen in Brandenburg hat sich der Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bestätigt. Das teilte am Montagnachmittag (12.10) das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat die Tierseuche in den entsprechenden Proben nachgewiesen. Die Fundorte aller zehn Falltiere liegen im ersten Kerngebiet – acht Wildschweine wurden im Landkreis Oder-Spree, zwei im Landkreis Spree-Neiße gefunden.

ASP-Hotspot Oderinsel

Bei einer großangelegten Suche nach Wildschweinen im zweiten Kerngebiet im Landkreis Märkisch-Oderland unter anderem mit Drohnentechnik wurde am Wochenende auf der Oderinsel in Küstrin-Kietz eine größere Zahl an Wildschweinen entdeckt – mindesten 17 tote und zahlreiche lebende, möglicherweise an ASP erkrankte Tiere (Das Wochenblatt berichtete).

Unter Hinzuziehung von Experten des FLI werde derzeit die weitere Vorgehensweise durch die zuständige Behörde im Landkreis geklärt. Ziel sei es, die Tiergruppe zu isolieren und damit eine Verbreitung der Tierseuche zu verhindern.

Mais auf der Insel abgeworfen

Die Insel diene den Schwarzkitteln als Rastplatz bei ihrem Wechsel von der polnischen zur deutschen Seite, erklärte der Sprecher des Kreises Märkisch-Oderland, Thomas Berendt, gegenüber der Märkischen Oderzeitung (MOZ). Um zu verhindern, dass die noch lebenden Wildschweine die Insel verlassen, wurde inzwischen Mais auf der Insel abgeworfen.

Am gestrigen Montag (12.10.20) wurde die Insel erneut mit Drohnen überflogen, um die Tierbewegungen auf der Insel zu verfolgen. Auch Wildkameras sollen installiert worden sein. Noch in dieser Woche soll zudem ein zweireihiger, etwa 6 km langer Elektrozaun errichtet werden, um die Tiere auf der Insel zu halten, zitiert die MOZ Dominik Lenz von der Pressestelle des Potsdamer Verbraucherschutzministeriums. Noch gebe es für die Oderinsel, die als Munitionsfläche gilt, aber noch keine Freigabe.