Schweinefleisch

Westfleisch: Coesfeld darf wieder nach China liefern

Die Chinesen haben heute die Sperre für Schweinefleisch-Lieferungen vom Westfleisch-Standort in Coesfeld aufgehoben. Deutsche Mäster hoffen auf positive Marktsignale.

Ziemlich genau vier Monate lang war der Westfleisch-Standort Coesfeld für den China-Export gesperrt. Heute (07.09.) gaben die chinesischen Behörden endlich grünes Licht: Ab sofort darf das Fleischcenter wieder Schweinefleisch und entsprechende Nebenprodukte in die Volksrepublik liefern.

Die Chinesen hatten Coesfeld die Export-Lizenz entzogen, nachdem es dort Anfang Mai zahlreiche Corona-Fälle in der Belegschaft gegeben hatte und das Land NRW den Betrieb für gut eine Woche schließen ließ.

Die deutschen Schweinehalter hoffen durch die Wieder-Zulassung nun auf positive Impulse für den Schweinepreis, der seit acht Wochen wie fesgenagelt bei 1,47 €/kg Schlachtgewicht liegt. Im Gespräch mit dem Wochenblatt meinte Konzern-Vertriebsleiter Hubert Kelliger dazu: "Es hilft zumindest, den Preis zu festigen."

Der Schweinefleisch-Bedarf der Chinesen ist jedenfalls nach wie vor sehr groß. Denn die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat die heimische Produktion stark geschwächt. Entsprechend hoch ist das Preisniveau, von dem die Importeure profitieren. Hinzu kommt, dass die Chinesen Nebenprodukte wie Schweineohren, Schwänze und Pfötchen lieben, die bei uns keinen Abnehmer finden.

Neben Coesfeld besitzt auch der Westfleisch-Standort in Erkenschwick eine China-Lizenz für den Schweinefleisch-Export. Vor der "Corona-Auszeit" von Coesfeld lieferte Westfleisch insgesamt rund 70.000 t Schweinefleisch pro Jahr nach China.

Bereits vor drei Wochen hatte Tönnies in Rheda-Wiedenbrück seine China-Zulassung wiedererlangt. Hier dauerte die Corona-bedingte Sperre jedoch nur halb so lang: nämlich rund zwei Monate.