Mit Erdgas ist Reinhard Üffing 20 Jahre lang gut gefahren. Mit wechselnden Verträgen, um den besten Preis rauszuholen. Doch Ende letzten Jahres kamen dem Sauenhalter aus Hopsten erstmals Zweifel. Nach der Pleite seines Lieferanten brauchte er blitzschnell eine Alternative. Sein neuen Anbieter erhöhte den Gaspreis auf 11 Cent/kWh. Endgültig kippte das Geschäftsmodell im August, als sein Versorger die Abschlagszahlung trotz laufenden Vertrags fast vervierfachte. Anstelle von 492 € musste Üffing plötzlich 1846 € monatlich für 4500 kWh/Monat zahlen. 41 Cent/kWh – da reichte es dem Landwirt.
Dann doch lieber Flüssiggas! Damit hatte er im Maststall gute Erfahrungen gemacht. Für Reinhard Üffing kam nur ein eigener Tank infrage: „Einen günstigen Gaspreis kann ich nur bei freier Lieferantenwahl erzielen.“
Für Tank und Leitungsbau wandte er sich an die Genossenschaft Raiffeisen Warendorf. Die lieferte schon bislang das Flüssiggas für den Maststall und hat als Komplettanbieter das notwendige Fachwissen.
Mitte September wurden 4850-l-Tank, Bodenplatte und Armaturen geliefert und innerhalb eines Morgens zum Festpreis aufgebaut. Der Landwirt musste lediglich vorher den Untergrund vorbereiten.
Die Leitung legten die Monteure im Stundenlohn. Dabei fiel ihnen auf, dass der Dom des Tanks zu nah am Stallfenster stand. Reinhard Üffing wollte das Fenster auf keinen Fall wegen des Brandschutzes zumauern. Da half ihm ein Tipp der erfahrenen Fachleute: Jetzt schützt ein gekantetes Metallblech das Fenster vor einem möglichen Flammendurchschlag.
Tank rechnet sich nach dreieinhalb Monaten
Seit Mitte September heizt Reinhard Üffing mit Flüssiggas. Unterm Strich hat er 6300 € brutto investiert. Jährlich braucht er rund 70 000 kWh. Das entspricht knapp 10 000 l Flüssiggas. Die kosten bei jetzigem Preisniveau rund 7000 € brutto. Damit liegt er knapp unter 10 Cent/kWh – nicht mal ein Viertel von dem, was sein Erdgasversorger im August abbuchte. Bei dieser Differenz rechnet sich der Tank innerhalb von 3,5 Monaten.
Selbst wenn der Staat den De-zemberabschlag übernimmt, hätte der Landwirt die Investition bezahlt, wenn ab März die Gaspreisbremse greift. Von da an sollen 80 % des Verbrauchs auf 12 Cent/l Erdgas gedeckelt werden. Doch fährt Üffing mit Flüssiggas besser, da das meiste Gas im Winter verbraucht wird.
Übers Jahr gerechnet, kann er durch Flüssiggas ab März immer noch rund 1500 € sparen. Denn die restlichen 20 % des Verbrauchs kosten bei den aktuellen Kursen der Preisportale 20 Cent/kWh.
Versorgungssicherheit gewährleistet
Und um eins muss er sich dank des eigenen Tanks keine Sorgen machen: Dass es bei klirrender Kälte plötzlich zum Erdgas-Blackout kommt.
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