Halbjahresbilanz

Steigender Umsatz für Arla

Arla steigert den Gesamtumsatz im ersten Halbjahr um 2,8 % auf 5,4 Mrd. € - und das trotz Corona-Pandemie. Vor allem der höherer Umsatz im Einzelhandel erklärt das Ergebnis.

Das erste Halbjahr 2020 war der Molkereigenossenschaft Arla von der Corona-Pandemie geprägt. Das Unternehmen war erfolgreich dank guter Aufstellung und trotz weltweiter Herausforderungen in der Logistik und der Lieferkette. Der Gesamtumsatz des Arla-Konzerns stieg um 2,8 % auf 5,4 Milliarden € – im Vergleich zu 5,2 Mrd. im ersten Halbjahr 2019. Vor allem ein höherer Umsatz im Einzelhandel erklärt das Ergebnis. Arlas Markenumsatz stieg mengenbasiert unternehmensweit um 10,4 %.

Auch das Deutschlandgeschäft entwickelte sich gut, mit einem Umsatzwachstum im Bereich der Marken von 9,3 %. Hierzulande gehört das Unternehmen mit zwei großen Milchwerken in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern zu den Top 5 in der Molkereibranche und ist mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Kærgården im Handel vertreten. Rund 1.700 deutsche Genossenschaftsmitglieder liefern ihre Milch an Arla.

Steigerung der Rentabilität

Neben dem Gesamtumsatz konnte Arla auch seine Rentabilität steigern und einen Nettogewinnanteil von 3 % des Umsatzes erzielen. Im ersten Halbjahr 2019 lag der Anteil des Nettogewinns am Umsatz bei 2,3 %. Trotz der schwierigen Marktbedingungen blieb der an die Mitglieder ausgezahlte Milchpreis im ersten Halbjahr 2020 stabil. Zudem erreichte Arla mit dem Transformations- und Effizienzprogramm Calcium in den ersten sechs Monaten höhere Einsparungen als erwartet. Sie beliefen sich auf 69 Mio. €.

Die Umsatzeinbußen im Foodservice Bereich und die geringeren Rohstoffpreise konnten im Lebensmitteleinzelhandel mehr als ausgeglichen werden. Insgesamt stieg der Umsatz mit Marken mengenbasiert um 10,4 %. Die globalen Marken Lurpak und Puck wiesen dabei ein Wachstum von 17,7 %beziehungsweise 16,7 % auf. Die Marke Arla erzielte ein Umsatzwachstum von 3,3 %. Der Umsatz von Arlas Milchgetränken wuchs um 13,1 %.

Geschäftsbereiche übertreffen die Erwartungen

Arla unterteilt sein Geschäft in zwei kommerzielle Regionen: Europa und International. Beide Bereiche waren stark von der Pandemie betroffen. Trotzdem erzielten beide Regionen gute Finanzergebnisse und ein starkes Wachstum im Markengeschäft.

Arlas europäisches Foodservice-Geschäft verzeichnete zwar einen starken Rückgang. Dieser wurde durch die starke Leistung des Einzelhandelsbereichs und ein erhebliches Wachstum im E-Commerce mehr als ausgeglichen. Arlas europäischer Geschäftsbereich steigerte seinen Gesamtumsatz von 3,15 Mrd. € im ersten Halbjahr 2019 um 0,9 % auf 3,18 Mrd. € 2020.

Gute Entwicklung des Deutschlandgeschäfts trotz Corona

Auch das Deutschland-Geschäft war im ersten Halbjahr von den Herausforderungen der Corona Krise geprägt und hat sich trotz der schwierigen Umstände gut entwickelt. Der Umsatz mit Arla Marken stieg in den ersten Monaten des Jahres um 9,3 %.

In der zweiten Jahreshälfte liegt wieder ein stärkerer Fokus auf Neuprodukten; eines der Highlights: Der kürzlich eingeführte Arla Bio Naturjoghurt aus 100% Bio Weidemilch.

Trotz Corona, hat Arla in Deutschland im Bereich Nachhaltigkeit in der ersten Jahreshälfte – neben dem erfolgreichen Klimacheck Programm auf den Höfen – die Umstellung auf umweltfreundlichere Verpackungen weiter vorangetrieben. Zudem setzt Arla mit seiner Teilnahme an der Kampagne „Oft länger gut“ des Social Impact Unternehmens „Too Good To Go“ ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten.

Sehr starkes internationales Geschäft

Der internationale Geschäftsbereich des Arla Konzerns erzielte mit einem Plus von 22,1 % das höchste Wachstum der vergangenen fünf Jahre auf insgesamt 1,02 Mrd. € Umsatz, im Vergleich zu 839 Mio. € im ersten Halbjahr 2019. Die MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) war der Haupttreiber für das sehr starke Wachstum.

Im ersten Halbjahr 2020 erzielte auch der Bereich Arla Foods Ingredients (AFI), der Zutaten für die weiterverarbeitendeIndustrie auf Molkebasis herstellt, eine starke Leistung. AFI steigerte seinen Umsatz um 2,4 % auf 360 Mio. €. Der Bereich Handel sank der Umsatz um 8,3 % auf 790 Mio. €.

Bis Juni 2020 nahmen 90 % der europäischen Genossenschaftsmitglieder am freiwilligen Klimacheck-Programm teil und übermittelten die Klimadaten ihrer Betriebe. So entstand einer der weltweit größten Klimadatensätze zur Milchproduktion.

Finanz-Ausblick für das Gesamtjahr 2020

Die Unsicherheit hinsichtlich der Dauer und Intensität der Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Märkte durch die Corona-Pandemie wird sich voraussichtlich auch im zweiten Halbjahr 2020 fortsetzen. Arla konzentriert sich darauf, angesichts der bevorstehenden Frist für die Brexit-Verhandlungen und einer drohenden, globalen Rezession weiter erfolgreich Kurs zu halten.

„Kurzfristig sehen wir uns im zweiten Halbjahr 2020 zwei schwerwiegenden und unvorhersehbaren Risiken gegenüber. Eines ist die Corona-Pandemie, die weiterhin von uns verlangt, im Krisenmodus zu arbeiten. Das zweite Risiko sind die möglichen, nachteiligen Folgen der Brexit-Verhandlungen. Langfristig müssen wir unsere Geschäftstätigkeit so aufstellen, dass wir dazu in der Lage sind, erfolgreich durch die erwartete globale Rezession zu navigieren. Daher müssen wir weiterhin widerstandsfähig und agil sein. Nur so können wir sicherstellen, dass Arla so robust und wettbewerbsfähig wie heute bleibt“, so CEO Peder Tuborgh.

Trotz der unsicheren, externen Faktoren erwartet Arla, seine Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Die Umsatzprognose für den Gesamtkonzern 2020 beläuft sich auf 10,4 bis 10,8 Mrd. €. Zudem wird ein Nettogewinnanteil von 2,8 bis 3,2 % des Umsatzes erwartet.

Der Halbjahresbericht 2020 ist hier abrufbar.

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