Bis Mitte 2020 lief es rund für die Topigs-SNW GmbH. Doch dann kam die Afrikanische Schweinepest. „Im Herbst wurden über 5000 Jungsauenbestellungen storniert oder geschoben“, erläuterte Geschäftsführer Eduard Eissing die Auswirkungen der Krise auf das Zuchtunternehmen und prognostizierte: „Wir werden dieses Jahr in der deutschen Ferkelerzeugung über 100 000 Sauen verlieren.“
Entwicklungen bei Topigs
Trotzdem konnte Topigs seinen Marktanteil bei den Jungsauen in Deutschland auf rund 24 % inklusive Eigenremontierung steigern. In vier Betrieben produziert das Zuchtunternehmen mittlerweile auch Jungsauen mit Ringelschwanz. Neben den Sauen entwickelt sich der Spermaverkauf zu einem wichtigen Standbein. Seit Mai stehen über 1000 Topigs-Eber in deutschen Besamungsstationen. Besonders gefragt sei der TN Tempo.
Zusätzlich möchte sich das Unternehmen mit dem „Iberduroc“ im Bereich Qualitätsfleisch einen Namen machen. „Wir müssen rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen“, resümierte Eissing.
Kotschieber, Güllekühlung und Co.
Im Impulsvortrag erinnerte Bernhard Feller von der Landwirtschaftskammer NRW an die neue TA Luft, die im Dezember in Kraft tritt. Ein wichtiger Punkt seien emmissionsmindernde Verfahren. In Betrieben mit bis zu 2000 Mast- oder 750 Sauenplätzen lässt sich mit Kotschiebern, Güllekühlung, Kot-Harn-Trennung und weiteren Maßnahmen eine Abluftreinigung vermeiden. Darüber wird sie Pflicht. Bestandsbauten müssen in fünf Jahren nachrüsten.
Für „tiergerechte Außenklimaställe“ soll es Ausnahmen geben. Doch bauliche Maßnahmen erfordern immer eine Genehmigung nach Baugesetzbuch und Immissionsschutzrecht.
Sauenhaltung in Deutschland halten
Um die Sauenhaltung in Deutschland zu halten, forderte SNW-Vorstand Ludger Overhues:
- ein klares Bekenntnis des Handels zu deutschem Fleisch,
- vereinfachte Auflagen und Genehmigungsverfahren,
- mehr Ehrlichkeit und Verlässlichkeit von allen Beteiligten.