Produktionskosten Schwein

Schweinepreise: Unter 2,39 € nur Verluste

Die Kosten explodieren. Schweinehalter fahren herbe Verluste. Wie hoch muss der Preis bei aktuellen Kosten mindestens steigen, damit Sauenhalter und Mäster wieder in die Gewinnzone kommen?

Die Kosten explodieren, die Preise können nicht mithalten. Seit fast zweieinhalb Jahren kämpft die Veredlung mit Verlusten. Ferkelerzeuger und Mäster haben mehrfach tiefrote Zahlen geschrieben. Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges sind die Kosten noch einmal drastisch gestiegen. Daher decken auch die aktuell sehr hohen Schlachterlöse die Vollkosten der Schweineproduktion nicht. Doch welchen Preis brauchen Sauenhalter und Mäster, um endlich wieder schwarze Zahlen zu schreiben?

Basis der Kalkulation sind die durchschnittlichen Produktionskosten der letzten fünf Jahre. Es wurden die Nettowerte eines durchschnittlich abgeschriebenen Betriebs zugrunde gelegt. Da es um eine aktuelle Momentaufnahme geht, sind keine Kosten für Neubauten oder Anpassungen an die Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung eingeflossen.

Im Schnitt der letzten fünf Jahre kostet die Produktion eines Mastschweins rund 151 €. Das entspricht bei knapp 97 kg Schlachtgewicht und normalen Vermarktungskosten einer VEZG-Notierung von etwa 1,62 €/kg SG. Die amtliche Notierung der Handelsklassen S bis P lag im gleichen Zeitraum bei 1,59 €/kg SG. Somit konnte die Branche im Schnitt keine Vollkostendeckung erzielen.

Kosten explodieren

Im Vergleich dazu haben sich die Produktionskosten in folgenden Bereichen deutlich geändert:

  • Futter: Auch schon vor Ausbruch des Ukrainekriegs sind die Getreide- und Futterpreise kontinuierlich gestiegen. Mit Kriegsbeginn allerdings schnellten die Preise rasant nach oben und liegen aktuell bei Getreide etwa 75 % oberhalb des langjährigen Mittelwertes, bei Sojaschrot rund 50 %.
  • Energie: Die Preise für Strom und Heizenergie sind ebenfalls deutlich gestiegen. Betrachtet man nur die Bezugspreise, sind die Kosten um 100 bis 200 % regelrecht explodiert. Allerdings haben viele Betriebe noch langfristige Verträge oder alternative Energielieferanten, sodass sich die Erhöhungen bislang noch nicht voll auswirken. In der Kalkulation haben wir mit einer Kostensteigerung von 75 % gerechnet.
  • Sonstige Direktkosten: Auch die Kosten für Bestandsergänzung, Tierarzt, Besamung usw. werden nach oben angepasst. Die Steigerungs­raten sind dabei durchaus unterschiedlich. Für die Kalkulation ­haben wir durchschnittlich 30 % angesetzt.
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