Schweine: Husten nicht ignorieren

Tipps zur Bekämpfung von Atemwegserkrankungen gab Herbert Heger von Boehringer Ingelheim im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Schweinebesamungsstation Weser-Ems. Hier einige wichtige Punkte:

Frühzeitig auf Husten reagieren: Später kann der Tierarzt den Auslöser kaum noch nachweisen, weil so viele Sekundärerreger hinzukommen.

Eine Virus-Infektion verläuft oft W-förmig: Das heißt, dass die Schweine meist schon zweimal leichte Symptome zeigen, bevor in einer dritten Phase deutliches Husten ausbricht. Dann ist es häufig zu spät, um Langzeitschäden abzuwenden. Also die Ohren und Augen offen halten.

Zugluft sehen mit Rauchpatronen: Durch undichte Aussparungen, etwa für Gülleschieber, zieht Luft vom Gang ins Abteil. Auch sonst hilft der Rauch, den Weg der Luft zu überprüfen.

Ein Kaltstart ist nicht zielführend: Schweine heizen mit ihrer Körpertemperatur den Raum schnell auf, aber nicht die nasskalten Spalten.

Eine Türganglüftung im nasskalten Stall funktioniert nicht: Statt sich wabernd in der Bucht zu verteilen, fällt die Luft im feuchten Stall hinter der Wand in den Güllekeller und steigt mit Gasen vermischt wieder auf.

Heizen und stoßlüften: Die Luftfeuchtigkeit muss raus, auch wenn das etwas Wärme kostet. Oft ist die Ventilation zu gering eingestellt. Anfangs stark aufzuheizen und dann gezielt zu lüften, spart Zeit und Geld.

Die Ferkelaufzucht bestimmt den Masterfolg: Hier also ein besonderes Augenmerk auf Symptome wie Husten richten.

Antibiotikaeinsatz verhindern: Bei leichter Erkrankung besser frühzeitig mit Entzündunghemmern gegensteuern, als später zu Antibiotika greifen zu müssen.

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