Rinderzucht

Schwarzbuntes Schaupotenzial

Von jung bis alt: Die Schaukühe der OHG präsentierten sich vielfältig im Ring. Rotbunte Ausnahmetiere vervollständigten das Programm.

Klein aber fein: Der Schaukatalog der Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft (OHG) umfasste 81 Schautiere und zwei Nachzuchtgruppen der Bullen Essex und Royce. Am vergangenen Samstag haben in der Halle Gart­lage in Osnabrück die 45. Inter­nationalen Schwarzbunttage stattgefunden. Der Ring war bis auf den letzten Platz besetzt.

Die Schau startete mit drei Färsenklassen. In Klasse 1 stellte Preisrichter Armand Braun aus Luxemburg die Mirand PP-Tochter Oceana vom Milchhof Kilver an die Spitze. Den Reservesieg sicherte sich Bailey aus dem Bestand von Christian Bielefeld. Klasse 2 konnte Esther, eine Crushabull-Tochter, von der Klöcker GbR für sich entscheiden. Reservesiegerin wurde auch hier eine Erstkalbskuh vom Hof Bielefeld namens Snowstar (von Alligator). In der dritten Klasse stand die Sidekick-Tochter Willow von Mathias Wortmann vorne. Ihr folgte die Lamda-Tochter Fancy von Heidi Schulze-Placke.Für die Siegerauswahl der Färsen kamen die Erst- und Zweitplatzierten Einkalbskühe dieser drei Klassen gemeinsam in den Ring.

Als Sieger nominierte Preisrichter Braun die Mirand PP-Tochter Oceana. Reservesiegerin wurde Sidekick-Tochter Willow.

Lambda-Tochter vorne

In der mittleren Klasse waren sowohl Zweitkalbskühe als auch Kühe in der dritten Laktation vertreten. Den Start in Klasse 4 machte eine weitere Lambda-Tochter aus dem Stall von Heidi Schulze-Placke mit dem Namen Faible. Auf dem zweiten Platz rangierte der Preisrichter Safari, eine 1st Grade-Tochter von Reinhard Annen.

Die nächste bzw. fünfte Klasse sei laut dem Preisrichter sehr unterschiedlich gewesen. Die beiden bestplatzierten Tiere bestachen mit einer guten Euterqualität. Platz 1 nahm Felina (von Secretariat) aus dem Bestand von Thomas Nölker ein. Den zweiten Platz sicherte sich Modul-Tochter Casy vom Milchhof Kilver. An der Spitze der sechsten Klasse stand die Drittkalbskuh Dana aus Lambda von Hartwig Meyer. Hinter ihr stand die Missouri-Tochter ­Wasa von Klaus Kettmann.

Den Gesamtsieg der mittleren Kuhklassen sicherte sich das Siegerduo aus Klasse 4: Lambda-Tochter Faible als Siegerin und 1st Grade-Tochter Safari als Reservesiegerin.

Das Siegerduo der mittleren Kuhklassen bestand aus Lambda-Tochter Faible und 1st Grade-Tochter Safari. (Bildquelle: Fry)

Bis zur zehnten Laktation

In den alten Kuhklassen war die Altersspanne groß: Es zogen Kühe von der dritten bis zur zehnten Laktation in den Ring. Klasse 7 entschied Ladd P-Tochter Chanel von Nikolai Niermann. Die heutige Drittkalbskuh trat bereits 2020 auf der Schau an. Damals belegte sie in ihrer Klasse den zweiten Rang. Reservesiegerin wurde Wendula aus der Zucht von Christian Bielefeld. Die Missan-Tochter ist in der vierten Laktation. In der achten Klasse rangierte Snowwhite (von Pledge) vom Hof Bielefeld. Platz 2 nahm Milton-Tochter Calida von Frank Neßlage ein. Beide Kühe sind aktuell in der vierten Laktation.

Siegerin in Klasse 9 war Jetset-Tochter Lesly (5. Laktation) von Herbert Redecker. Den zweiten Platz belegte die Viertkalbskuh Hanuta. Die Garant-Tochter stammt vom Betrieb Kolckhorst-Kahle. In der zehnten und letzten Klasse war Man-O-Man-Tochter Dorfheimat vom Hof Niermann auf Platz 1. Sie war die älteste Kuh der Schau und zeigte sich in ihrer zehnten Laktation mit einem jugendlichen Körper. Reservesiegerin in dieser Klasse wurde Sechstkalbskuh Saphir, eine Gold Chip-Tochter aus dem Stall von Agnes Asmuß.

Ladd P-Tochter Chanel aus dem Stall von Nikolai Niermann gewann den Titel „Siegerkuh alt“. (Bildquelle: Fry)

Als Siegerkuh der alten Kuhklassen wählte der Preisrichter Ladd P-Tochter Chanel aus. Ihn beeindruckte vor allem die Körpertiefe und die Rippenwölbung gefolgt vom Becken und dem Fundament. Für den Reservesieg bestimmte er die Jetset-Tochter Lesly.

Zwei Topseller für 31  000 €

Im Anschluss an die Schau konnten Rinderzüchter bei der Top-Genetik-Aktion zuschlagen. Auktionator Jürgen Wiesehahn und Pedigreeleser Lukas Harms führten durch die Versteigerung. Es gab gleich zwei Tiere, die für 31  000 € die Besitzer wechselten: Das sieben Monate alte Jungrind Nothing Else sicherte sich ein Käufer aus den Niederlanden. Die Sunrise-Tochter aus dem Stall der Westrup-Koch Milch GbR hat einen genomischen Gesamtzuchtwert (gRZG) von 164 und zudem 129 Punkte im Exterieurzuchtwert. Kalb Acora von der Hehmann & Gerdom GbR bekam ebenfalls den Höchstzuschlag. Ein Züchter aus Bayern schlug bei der Rover-Tochter mit interessanter Väterfolge und ebenfalls 164 gRZG zu.

Bei den abgekalbten Rindern gabt es ebenfalls eine Doppelspitze für einen Steigpreis von je 5500 €. Die rotbunte Catch Me aus der Zucht von Thomas Wiethege bestach mit hohen Leistungen (42,5 kg, 4,09 % Fett, 3,50 % Eiweiß) und starkem Exterieur. Die El Toro-Tochter verbleibt bei einem Käufer aus NRW. Auch Crownmax-Tochter Nebel wechselt für 5500 € in einen Stall in NRW. Sie stammt von der Uhlmann-Escher GbR und ist bereits Bullenmutter. Ihr Pegasus-Sohn geht zur OHG-Bullenstation.

Die Sunrise-Tochter Nothing Else war eine der beiden Topseller für 31.000 €. (Bildquelle: Fry)

Lesen Sie auch:

Bezirksversammlung der Osnabrücker Herdbuch-Genossenchaft

OHG-Zucht bleibt gefragt

von Alina Schmidtmann

Die Osnabrücker Herdbuch-Genossenschaft hat in der Tiervermarktung ein Umsatzplus von mehr als 14 % erreicht und blickt positiv in die Zukunft.

Fleischrassen

Jungtierschau Blonde d´Aquitaine in Meschede

von Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Am 19. November fand die gut beschickte 4. Jungtierschau der Blonde d´Aquitaine in Meschede statt.