GFS-Praktikermeeting

Sau und Ferkel flott versorgen

In Sachen Abferkelung und Erstversorgung hat wohl jeder Betrieb sein eigenes Rezept. Wichtig: Vor lauter Ferkeln darf die Sau nicht aus dem Fokus rutschen. Wir haben einige Tipps zusammengestellt.

Um die besten Kniffe bei der Ferkelversorgung ging es in der vergangenen Woche beim Praktikermeeting der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) auf dem Betrieb Holke in Bad Bentheim. Vater Jan und Sohn Holger wechseln mit ­ihren 300 Sauen gerade zur Topigs-Genetik. Davon erhoffen sie sich eine verbesserte Milchleistung. Aktuell setzt die Familie 30,6 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Besonders wichtig sind Jan Holke die Impfungen. Für seine Sauen setzt er zum Beispiel auf einen betriebsspezifischen Coli-Impfstoff.

Geburtsmassage hilft

Durch den Wochenrhythmus stehen jeden Donnerstag und Freitag Abferkelungen an. Gerät eine Geburt ins Stocken, haben Holkes gute Erfahrungen mit einer Geburtsmassage gemacht. „Wichtig ist ein mehrmaliges starkes Drücken in die Flanke – und zwar nicht zu zaghaft“, erklärte Gerd Eilering von der GFS den teilnehmenden Landwirten. Oxytocin sollte man nur bewusst einsetzen. Besser sei es, die Calciumspeicher vor der Geburt über das Futter aufzufüllen.

Um den Sauen und sich selbst Stress rund um die Geburt zu ersparen, stellen Holkes erst drei ­Tage später auf Laktationsfutter um.

110 g weniger Futteraufnahme je Grad

Dreimal täglich füttern sie von Hand. So haben sie die Tiere gut im Blick und sehen, ob sie etwas anpassen müssen. Besonders wichtig ist das im Sommer. „Mit jedem Grad über 20 °C sinkt die Futteraufnahme um etwa 110 g pro Tag. Bei 6 kg Futter pro Tag und Temperaturen von 30 °C macht das schon 1 kg Futter aus“, verdeutlichte Gerd Eilering.

Zügig versetzen

Mit der Erstversorgung der Würfe starten Holkes, sobald die Nabel der Neugeborenen abgetrocknet sind. Dazu gehören Kupieren, Zähne schleifen sowie ein Vitamin- und Energiepräparat für schwache Ferkel. Auf eine Milchbeifütterung verzichtet Holger Holke lieber. Stattdessen gleicht er die Würfe schon nach der Biestmilchaufnahme aus und versetzt größere Ferkel regelmäßig an Sauen, die schon länger säugen. Das funktioniert im Wochenrhythmus besonders gut. Ab dem siebten Tag gibt es Prestarter aus Schalen dazu.

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