Interview

Rapsschrot: Auf den Punkt füttern

Wo lohnt sich der Einsatz von Rapsextraktionsschrot? Kann ich damit Geld sparen oder steigt der Preis jetzt aufgrund hoher Nachfrage? Fragen beantwortet Fütterungsexperte Dr. Manfred Weber aus Iden.

Dr. Manfred Weber, Fütterungsexperte der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt

RES ist knapp und mit rund 50 €/dt auch teuer. Wo lohnt sich der Einsatz am meisten – bei Rindern, Schweinen oder Geflügel?

Beim Wiederkäuer ist die Verwertung des Rapsschrots etwas günstiger. Bei Preisgleichheit zum Sojaschrot ist es etwas besser bei Rindern einzusetzen. Dies ist auch notwendig, da ja fast alle Molkereien von ihren Milchlieferanten eine Fütterung ohne Gentechnik fordern.

Kann man in der Schweine­fütterung durch Rapsschrot aktuell Geld sparen?

Augenblicklich ist Rapsschrot etwa preisgleich mit Sojaschrot. Für konventionelle Schweinemäster gibt es daher keinen wirtschaftlichen Grund, Raps- anstelle von Sojaschrot einzusetzen. Sojaschrot hat neben dem Mehr an Rohprotein bzw. Aminosäuren (außer Methionin) auch einen deutlich höheren Energiegehalt. Der Ausgleich an Energie und Aminosäuren verteuert die Rapsschrot-Mischung zusätzlich.

Betriebe, die keine Probleme mit ihrem Nährstoffmanagement haben, sollten darüber nachdenken, die Rohproteinwerte im Futter kurzzeitig leicht zu erhöhen. Durch ein kleines Plus beim...