Schweinehaltung

Ökoprotein: Was ist jetzt erlaubt?

Eigentlich schreibt die EU-Ökoverordnung für Biobetriebe schon lange 100 % ökologische Futtermittel vor. Doch es gab immer wieder Ausnahmen. Was gilt jetzt?

Eigentlich schreibt die EU-Ökoverordnung für Biobetriebe seit Januar vergangenen Jahres 100 % ökologische Futtermittel vor – zumindest für adulte Tiere. Von April bis Jahresende waren mangels Verfügbarkeit infolge der Ukraine-Krise dann doch wieder 5 % konventionelle Eiweißträger erlaubt. Jetzt ist diese Regelung ausgelaufen.

Einzige Ausnahme: Jungtiere bis 35 kg. Sie dürfen max. 5 % nicht-ökologische Eiweißfuttermittel bekommen. Die Regelung ist momentan bis zum 31.10.2023 befristet. Viele Verbände begrenzen die Futterauswahl dabei noch über die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung hinaus oder verbieten sie gänzlich.

Doch welche Alternative bleibt für adulte Tiere? „Die meisten Betriebe setzen auf eine Mischung verschiedener Komponenten wie etwa Lein- und Rapskuchen“, weiß Ulrike Westenhorst, Öko-Beraterin bei der Landwirtschaftskammer NRW.

Sie empfiehlt regelmäßige eigene Analysen, da die Inhaltsstoffe der Nebenprodukte stark schwanken können. Um einen groben Anhaltspunkt für Landwirte zu schaffen, sammelt die Kammer gerade Probeergebnisse aus verschiedenen Betrieben.

Sich bei den Futterkomponenten breit aufzustellen, erscheint gerade jetzt besonders wichtig. Da weniger ökologische Produkte und somit weniger Öl verkauft und produziert werden, fallen auch weniger Reststoffe wie Öko-Ölkuchen an.

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von Andrea Meyer und Wolfgang Vogt, LWK Niedersachsen, Viktoria Schulze Lohoff

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