Interview

China setzt Schweinepreis unter Druck

Wenn in China ein Sack Reis umfällt – kollabiert dann in Deutschland der Schweinemarkt? Ein Interview mit Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktreferent der LWK Niedersachsen.

Schweinehalter waren so optimistisch: Rauchende Grills, ausgebuchte Gaststätten, die EM – der Preis konnte nur steigen. Warum ist das so gründlich schiefgegangen?

In der Tat: Bessere Voraussetzungen für einen Anstieg der Schweinepreise konnte es gar nicht geben. Trotzdem musste die VEZG den Preis um 9 Cent/kg senken, da der EU-Markt stark unter Druck steht. Alternativ hätte die rote Seite Hauspreise mit heftigeren Abschlägen knallhart durchgesetzt.

Westfleisch weist von Januar bis April 14 Mio. € Verlust aus.

Das wird im Rest der Branche kaum besser aussehen. Und hat mit dazu geführt, dass die rote Seite die Reißleine gezogen hat.

Europäischer Schweinemarkt

Aber das Angebot an Schlachtschweinen ist überschaubar.

Das stimmt. Wir schlachten pro Woche 70  000 Schweine weniger als 2020. Trotzdem gibt es mehr als genug Frischfleisch. Schlimmer noch: Seit etwa zehn Tagen überschwemmen uns Spanien, Belgien, Frankreich und Dänemark mit sehr...