Kontraktverhandlungen

Mini-Plus für Trinkmilch

Nach den verschobenen Kontraktverhandlungen sind die Trinkmilchpreise im Kühlregal Anfang Juli nur minimal um 1 Cent pro Liter gestiegen.

Rückblick: Bei den Verhandlungen über Produkte der "weißen Linie" zwischen Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel hatte ein großer Discounter Ende April/Anfang Mai den Beginn der neuen Kontraktlaufzeit um zwei Monate auf Juli verschoben. Nahezu alle Wettbewerber folgten. Nun sind die Verhandlungen gelaufen und die Ergebnisse sichtbar: Gerade einmal 1 Cent pro Liter müssen Verbraucher seit Mitte vergangener Woche für ESL- und H-Milch an der Kasse mehr bezahlen.

Demnach kostet die Vollmilch nun 80 Cent und die fettarme Variante mit 1,5 % Fett 72 Cent pro Liter, berichtet der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). Auch für andere Produkte des weißen Sortiments gibt es leicht höhere Preise. So kostet Quark/Topfen in der 250-g-Packung ebenfalls einen Cent mehr, für die 500-g-Packung werden 4 Cent mehr berechnet. VMB-Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Seufferlein: „Angesichts der immer mehr über das gesetzliche Maß hinausgehenden Anforderungen an die Milcherzeugung, in den Bereichen Tierwohl im Speziellen und Nachhaltigkeit im Allgemeinen, ist dies eine mehr als lächerliche Entwicklung!“

Dass durchaus mehr Milchgeld drin ist, zeigen die Preisverhandlungen der Milcherzeugergemeinschaft Moers mit Frischeprodukte Moers: Sie haben sich für die Monate Juli, August und September auf einen Grundpreis von 34,5 Cent/kg (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne Zuschläge und ohne Mehrwertsteuer) verständigt – mit der klaren Option, auf einen noch höheren Grundpreis im vierten Quartal 2021.

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