Energiekosten

Mehl und Pellets werden teurer

Sinkender Wechselkurs, knapps Angebot, explodierende Energiepreise und Niedrigwasser auf Transportrouten – Futter könnte bald noch teurer werden.

Die Mischfutterindustrie kommt gleich von vier Seiten in die Zange:

  • Der Ukraine-Krieg hat das Angebot verknappt und die Liefermengen unsicher gemacht.
  • Der sinkende Wechselkurs des Euro verteuert nicht nur Energiezukäufe am Weltmarkt, sondern auch den Import von Sojaschrot aus USA, Argentinien und Brasilien. Dabei führt eine 10%ige Verschlechterung zu einem Preisanstieg von rund 5 €/dt.
  • Die explodierenden Energiepreise führen zu empfindlichen Kostensteigerungen bei Transport, Mahlen und Mischen sowie bei der Pelletierung.
  • Hinzu kam im Spätsommer das Niedrigwasser der Flüsse. Auch aktuell ist Frachtraum knapp. Denn Getreide konkurriert mit der Kohle für Kraftwerke um die Schiffsladungen.

Die größte Herausforderung für die Mischfutterindustrie sieht Berthold Brake bei den Energiekosten. Denn der Energiebedarf ist riesig, wie der stellvertretende Vorstandssprecher der genossenschaftlichen AgriV auf den Agrar Unternehmertagen anschaulich klar machte.

So viel Strom braucht AgriV

AgriV benötigt für die Jahresmenge von etwa 200  000 t Mischfutter rund 7 Mio. kWh Strom pro Jahr. Hinzu kommen durchschnittlich 10 Mio. kWh Erdgas für die Ge­treide- und Maistrocknung. Strom kostete vor Kurzem in der Spitze 85 Cent/kWh an der Börse. Im Schnitt rechnet Brake mit 60 Cent/kWh für das Jahr 2023.

Die Kosten für Mahlen und Mischen haben sich dadurch von 1,50 bis 2 €/dt auf 3 €/dt verdoppelt. Für das Pelletieren kalkuliert ­Brake künftig mit einer Verdreifachung auf 2 bis 2,50 €/dt. Ab Januar wird die AgriV daher die Mischfutterpreise anheben.

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