Bis Dienstag, 4. November, konnten sich die Molkereien entscheiden, ob sie die Branchenkommunikation Milch mittragen oder nicht. Herr Schmal, findet die Branchenkommunikation nun statt?
Ja, die Brachenkommunikation des Milchsektors geht 2021 an den Start.
Mit welchem Ergebnis?
Die Mehrheit der deutschen Milchbranche hat sich zur Branchenkommunikation bekannt und folgt den Vorschlägen von Deutschem Bauernverband (DBV), Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrieverband (MIV) zu Inhalt und Organisation des Vorhabens. Das ist das Ergebnis einer verbindlichen Abfrage an die in Deutschland ansässigen Molkereiunternehmen.
Die Molkereien werden als Flaschenhals für die Finanzierung agieren. Um ausreichende Mittel aufzubringen wurde eine Zustimmung von 80 % der deutschen Milchmenge angestrebt. Die dieser Zahl an Stimmen entsprechende laufende Finanzierung sowie das notwendige Startkapital für die Branchenkommunikation wurde über die erfolgreiche Abfrage und Mitteln aus dem nationalen Milchförderungsfond gesichert.
Am 4. November lag die Zustimmungsquote bereits bei 78,2 %, weitere Rückmeldungen kommen derzeit noch rein.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Auf jeden Fall. Es ist in einem Sektor mit 60 000 Erzeugern, mehr als 100 Verarbeitern und stark föderalen Strukturen alles andere als selbstverständlich, solche eine Zustimmungsrate zu einem freiwilligen deutschlandweiten Vorhaben zu erhalten. Da haben wir einiges an Arbeit reingesteckt.
Woran hat es vorher gehapert?
Es hat mich nicht überrascht, dass angesichts der Gegebenheiten einiges an Abstimmungsprozessen notwendig war. Und letztlich geht es auch um Geld. Auch wenn, grundsätzlich alle die Notwendigkeit erkennen, die langfristige gesellschaftliche Zustimmung zur modernen Milchproduktion und -verarbeitung auch über eine Branchenkommunikation zu sichern, wollen wir in den kommenden Jahren mit guter Kommunikationsarbeit diejenigen überzeugen, die heute noch nicht mit an Bord sind.
Wie geht es nun weiter?
In den kommenden Wochen müssen wir die Branchenkommunikation organisatorisch auf die Gleise stellen, damit Anfang 2021 Fahrt aufgenommen werden kann. Ein wichtiger Partner wird dabei die Kommunikationsagentur fischer Appelt sein, die im Auswahlverfahren als künftiger Partner des Milchsektors am überzeugendsten aufgetreten ist. Das gesamte Vorhaben ist zunächst auf vier Jahre angelegt.
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