Kälber müssen auf Gummiböden

Der Bundesrat hat am 3. Juli Änderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen. Im Fokus und für Aufruhr sorgte dabei der Ausstieg aus der Kastenstandhaltung bei Sauen. Fast unbemerkt blieben dagegen die Änderungen für die Kälberhaltung - die es aber auch in sich haben: Innerhalb einer Übergangsfrist von drei Jahren (auch in Altbauten) müssen Kälber unter sechs Monaten auf weichen Unterlagen stehen. Die Bodenoberfläche müsse laut Beschluss weich oder elastisch verformbar sein. Dies sei bei Gummibodenbelägen oder Einstreu gegeben, nicht aber bei Spaltenböden ohne Auflage. Der Beschluss diene der Umsetzung der Richtlinie 2008/119/EG, nach der die Liegefläche für Kälber "bequem" sein müsse.

Vor allem in der Kälbermast und Fresseraufzucht halten viele Landwirte ihre Kälber auf Bongossispalten. Sie sind von dem Beschluss hart getroffen. "Die Umsetzung des Beschlusses innerhalb von drei Jahren ist absolut schwierig", kritisiert Dr. Bernhard Schlindwein vom Bundesverband der Kälbermäster (BDK). Viele Kälbermäster müssen die vorhandenen Spalten für den Einbau von Gummibelägen anpassen und erneuern. Das ist teuer und arbeitsaufwändig. Dabei betonen die deutschen Kälbermäster, grundsätzlich offen gegenüber Gummiauflagen zu sein. Sie sind bereits eine Selbstverpflichtung eingegangen, die für Neu- und Umbauten weiche Bodenbeläge vorsieht.

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