Initiative "Klimabauern": Klimaschonend Milch erzeugen

Wenn es um den ökologischen Fußabdruck geht, hat Milch einen schlechten Ruf. Die Andechser Molkerei Scheitz zeigt mit der Initiative „Klimabauer“, dass es auch anders gehen kann.

Dieser Beitrag ist zuerst in der Lebensmittel Praxis erschienen.

Biomilchstraße 1 welch klangvolle und sinnstiftende Anschrift für eine Molkerei. Unter dieser Adresse am bayerischen Ammersee dreht sich alles um Milch. Milchsammelwagen mit Rohmilch kommen hier an, Lkw mit Sahne, Joghurt, Milch und Butter rollen vom Hof. Mehr noch: Hier dreht sich alles um Milch aus ökolo­gischer Erzeugung. Was anderes kommt in der Andechser Molkerei Scheitz gar nicht in die Tüte oder in den Becher. Seit Kurzem das möglichst auch noch klimaschonend. Und zwar nicht wie in der Wirtschaft inzwischen oft üblich mit kleinen Produktionsverbesserungen oder auch durch den „Freikauf“ mithilfe von CO2-Zertifikaten, sondern mit einem konkreten, regionalen Klimaschutzprogramm, dem „Klimabauern“.

Initiative "Klimabauer"

Ein Projekt, das es so noch nicht gab. „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der Initiative ‚Klimabauer‘ ein Modellprojekt mit Impulscharakter entwickelt haben“, erklärt Geschäftsführerin Barbara Scheitz. Es wäre nicht das erste Mal, dass die mittelständische Molkerei aus der Nähe des Ammersees Akzente setzt und Diskussionen anstößt. Denn schon 2019 erhielt sie den Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis „B.A.U.M.“, unter anderem für professionelle Markenführung und stabile Markenstärke im Nachhaltigkeitsbereich sowie für kreative Ansätze der Kommunikation. Dazu gehört beispielsweise eine Produkt-Rückverfolgbarkeit. Konsu­menten können mithilfe des Mindest­haltbarkeitsdatums auf der Website nachvollziehen, aus welcher Region und stellvertretend von welchem Bio-Bauernhof die Milch des Produktes stammt.

Bio-Pioniere

Bei Familie Scheitz, Inhaber der Andechser Molkerei, scheinen Mut und Pioniergeist in der DNA verankert. 1908 gegründet, hat sich die Andechser Molkerei zur größten reinen Bio-Molkerei Europas entwickelt (Umsatz 2020: rund 190 Millionen Euro). Innerhalb von nur drei Generationen.

Zur Leidenschaft für Milch kam über die Jahre auch die zur ökologischen Erzeugung. So verwundert es nicht, dass die Scheitzens Bio-Pioniere fast der ersten Stunde sind.

„Vorausschauendes Denken, vorsorgliches Handeln gehören zu unserem Grundverständnis“, bringt es Geschäftsführerin Barbara Scheitz auf den Punkt. Die Andechser sind also echte Überzeugungstäter. Keine, die auf einen Hype aufspringen oder sich mit einer Produktionslinie profilieren wollen. Ganz im Gegenteil: Schon seit den 1980er-Jahren verarbeitet man Milch aus ökologischer...


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