Löffler-Institut bestätigt Ausbruch

In Delbrück Vogelgrippe nachgewiesen

Das Löffler-Institut hat den Ausbruch der Vogelgrippe In einem Junghennen-Betrieb in Delbrück (Landkreis Paderborn) bestätigt. 122.000 Tiere sind bereits gekeult, die Abstandszonen sind eingerichtet.

In einem Junghennenaufzucht-Betrieb in Delbrück (Landkreis Paderborn) ist der Ausbruch der Vogelgrippe bestätigt worden. Das teilte das Landesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit. Demnach hat das zuständige Friedrich-Löffler-Institut als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit heute den Ausbruch der Vogelgrippe festgestellt.

Bereits am Freitag, 17. Februar, war auf dem Delbrücker Betrieb der Verdacht des Ausbruchs aufgekommen. In Abstimmung mit den zuständigen Stellen des Landes sei der Betrieb noch am selben Tag „vorsorglich gesperrt“ worden. Außerdem seien alle erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche veranlasst worden, teilt das Ministerium mit. Dazu zählt die Keulung von rund 122.000 Tieren aus dem Bestand. Sie sei unter Beachtung tierschutzrechtlicher Vorgaben vom Kreisveterinäramt angeordnet worden.

Strenge Auflagen für Geflügelhalter

Um zusätzliche Ansteckungen zu unterbinden, richtete der Kreis eine Schutzzone von 3 km um den betroffenen Betrieb sowie eine Überwachungszone von 10 km ein. Hier gelten besonders strenge Auflagen für Geflügelhaltungen. So dürfen Geflügel, Geflügelfleisch, Eier, Futtermittel, Dung und Einstreu grundsätzlich weder hinein- noch hinausgebracht werden. Außerdem muss in beiden Schutzzonen das Geflügel aufgestallt werden. Alle Tierhalter in den Schutzzonen sind zudem aufgefordert, dem Veterinäramt des Kreises Paderborn umgehend die Anzahl ihrer gehaltenen Vögel mitzuteilen.

Die Vogelgrippe, auch unter der Bezeichnung „Geflügelpest“ bekannt, trat in diesem Winter 2022/23 nachweislich in in mehr als 20 Geflügelhaltungen in NRW auf. Der Landkreis Paderborn gehört zu den geflügeldichtesten Regionen Deutschlands und war in den vergangenen Jahren bereits von der Geflügelpest betroffen.

Auch aus anderen Bundesländern wurden in den vergangenen Tagen Ausbrüche der hochansteckenden Geflügelseuche in Hausgeflügelbeständen gemeldet. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bereits am 8. Februar 2023 das Risiko des Eintrags der Erkrankung in Geflügelhaltungen und Vogelbeständen zoologischer Einrichtungen als "hoch" eingestuft.

Wie wirkt die "Geflügelpest"?

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit und stellt eine besonders schwer verlaufende Form der aviären Influenza dar. Sie wird durch sehr virulente Stämme avi rer Influenzaviren der Subtypen H5 und H7 hervorgerufen. Für Menschen besteht nur bei sehr intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel die Möglichkeit einer Ansteckung.

Alle Nutzgeflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten, sind hochempfänglich für die Infektion. Bei Hühnern und Puten werden die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet. Wasservögel erkranken seltener und oft weniger schwer, scheiden aber dennoch das Virus aus und können als Reservoir für Ansteckungen dienen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen nur wenige Stunden bis Tage. Anzeichen der Erkrankung sind unter anderem hohes Fieber, Atemnot, Ausfluss in den Augen und Schnabel oder verminderte bzw. keine Legeleistung und dünnschalige und verformte Eier. Bestätigt werden kann eine Infektion immer nur durch eine Laboruntersuchung.

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