Die Mobilställe von Janina Lohmann aus Münster-Hiltrup sind von der B 54 aus zu sehen. Nicht nur die leichte Erreichbarkeit lockt Kunden auf den Hof, auch dass die 23-Jährige auf jede Eierpackung eine persönliche Botschaft schreibt, kommt sehr gut an. (Unseren Themenschwerpunkt "Hühner halten" finden Sie hier).
Jeweils 210 konventionell gehaltene Legehennen leben in zwei Mobilställen des Herstellers Kerkstroer. „Hygiene ist mein oberstes Gebot“, sagt die engagierte junge Frau. Bis auf den Unterboden aus Siebdruckplatten sind die Ställe komplett aus Metall und Kunststoff gefertigt. Zur Reinigung kann die gesamte Einrichtung aus dem Stall entfernt werden, das ist Lohmann wichtig. „So kann ich im Stehen waschen“, erklärt sie.
Überschaubare Technik
Die Kotschublade liegt auf Rollen auf und ist beim Herausziehen freitragend. Alle zwei bis drei Wochen entfernt Lohmann den Mist. „Dafür brauche ich keinen starken Mann, ich fahre einfach mit dem Trecker vor“, erläutert sie. Dann schiebt die Landwirtin die Kotschublade ab, trägt Desinfektionsmittel auf und fährt den Mist in der Frontladerschaufel ab. Keine 30 Minuten dauert das.
Die Inneneinrichtung besteht aus Gruppennestern, die von 18 bis 3 Uhr mit einer automatischen Sperre versehen sind. Die Sitzstangen sind übereinander angeordnet und mit Kabelbindern auf den Kunststoffböden festgezurrt. Von manchen wird diese Anordnung kritisch gesehen, eine Verschmutzung des Gefieders ist von Lohmann aber nicht zu beobachten. Der 200-l-Wassertank reicht für vier Tage. Danach wird er mit dem Schlauch vom Hausanschluss aus aufgefüllt. Sind Impfungen fällig oder eine Wurmkur, tränkt Lohmann die Hennen aber aus Rundtränken am Boden. Während dieser Zeit sind die Nippeltränkenabgestellt. Grund ist, dass ansons-ten die Leitungen nach jedem Zusatzstoff aufwendig gereinigt werden müssen. Dazu ist es erforderlich, einen Tränkenippel abzuschrauben, wodurch dann das gesamte Wasser herausläuft.
Zur Fütterung stehen den Hennen fünf Futterbehälter für jeweils 25 kg zur Verfügung. „Es ist schon etwas Aufwand, die Tröge zu füllen“, räumt Lohmann ein, die das Futter mit Eimern in den Stall trägt. Auf dem Hof hat Lohmann ein 2-t-Sacksilo für das GVO-freie Hühnerfutter aufgestellt. Das reicht für sechs Wochen.
Stall in 10 Minuten versetzt
Zur Beleuchtung sind LED-Stränge verbaut. Lüftungsklappen befinden sich oben in der Tür. Auch durch ein Fenster sowie die Ausgangsklappe wird Luft ausgetauscht. „Im Sommer war es im Stall teilweise kühler als draußen“, berichtet Lohmann. Jedoch sieht sie es als vorteilhafter an, wenn die Lüftungsklappen oben im Dach verbaut sind, dann könne die warme Luft noch besser entweichen.
Der Stallboden ist Scharrbereich für die Hühner und mit gehäckseltem Leinstroh eingestreut. Das ist auf dem Hof durch die Pensionspferdehaltung sowieso vorhanden. Versetzen kann die junge Landwirtin, die sich gerade zur staatlich geprüften Betriebswirtin weiterbildet, den Mobilstall alleine mit dem 90-PS-Trecker. „Innerhalb von 10 Minuten ist das erledigt“, sagt sie.
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