Milchvieh

Hitze: Futteraufnahme der Kühe sichern

Die Ration darf sich bei hohen Temperaturen nicht erwärmen. Sonst sinkt die Futteraufnahme der Kühe. Tipps um die Energieversorgung stabil zu halten.

Bei den aktuell hohen Temperaturen kann sich die Totale Mischration (TMR) auf dem Futtertisch erwärmen. Das hat zur Folge, dass Milchkühe weniger fressen, damit sinkt die Energieversorgung und als Resultat die Milchleistung. Auch die Gesundheit der Tiere ist gefährdet. Doch Landwirte können die Erwärmung des Futters mit dem richtigen Management am Trog und am Silohaufen verhindern. Auch der Einsatz von Säuren oder anderen Zusätzen kann eine Lösung sein.

Wärmeproduktion senken

Das A und O bei Hitze ist jedoch die gesicherte Wasserversorgung. Um sicherzugehen, dass rangniedrigere Tiere auch genügend trinken, können Milchviehhalter zusätzliche Tränkestellen im Stall integrieren.

Bei der Fütterung gilt es mit der Zusammensetzung der Ration die Wärmeproduktion in der Kuh zu minimieren, erklärt Dr. Martin Pries, Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Südwestfalen. Das bedeutet, dass die Faserversorgung bis an die unterste Grenze gesenkt werden und das Konzentratfutter entsprechend erhöht werden sollte. So nehmen Kühe, wenn sie bei hohen Temperaturen weniger fressen, trotzdem noch genügend Energie auf. Außerdem empfiehlt Pries den Einsatz von geschützten Futterfetten. „Diese Fette sind nicht wärmebelastend für die Kuh. Denn sie werden im Labmagen und im Dünndarm verdaut.“

Mineralisation

Kühe schwitzen und hecheln bei hohen Temperaturen. So verlieren sie Natrium und Kalium. Das führt zu einem niedrigem DCAB-Wert (Kationen:Anionen-Bilanz). Die Mineralisation in der Ration muss deshalb angepasst werden.

Gerade im Sommer ist die Futteraufnahme in den Nächten bei kühleren Temperaturen bei Rindern höher. Da es das oberstes Ziel ist, die Futteraufnahme konstant zu halten, empfehlen einige Berater die TMR abends vorzulegen. Zwei weitere Vorteile gibt es bei der Abendfütterung: Das Futter erwärmt nicht so schnell und der Landwirt sieht über Tag sofort, wenn der Trog leer ist.

Silo: Anschub und Anschnitt

Neben dem Management im Stall am Trog, ist der richtige Umgang am Silo wichtig. Landwirte sollten möglichst wenig vom Silohaufen abdecken und die Silokanten besonders sorgfältig abdichten. Neben der optimalen Entnahme des Futters ist genügend Vorschub wichtig, um eine Nacherwärmung zu verhindern. Dabei gilt im Sommer als Faustzahl 2,50 m Futtervorschub pro Woche.

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