Heumilch erfolgreich vermarkten

8.000 Milchlieferanten und 74 Unternehmen stecken hinter der Arbeitsgemeinschaft Heumilch. Ihr Ziel: Die Artenvielfalt auf den Bergwiesen schützen. Ein erfolgreiches Konzept - auch im deutschen Handel.


Dieser Beitrag ist zuerst in der "Lebensmittelpraxis" erschienen.

Eine Almhütte, mitten auf einer Verkaufsfläche in Norddeutschland? Das ist nicht ungewöhnlich. Die Arge Heumilch bringt nicht nur die Almhütte, sondern auch weitere Verkostungsaktionen für qualitativ hochwertigen Käse in den deutschen Handel. Einschränkend muss man allerdings sagen: wenn nicht gerade die Corona-Pandemie Verkostungen im Handel unmöglich macht.

Die Arge Heumilch

Wer aber steckt eigentlich hinter der Arge Heumilch? Kein einzelner Hersteller, wie man vielleicht meinen könnte, sondern vielmehr eine Philosophie und eine Arbeitsgemeinschaft.

„Anfangs wurden wir belächelt“, erinnert sich Christiane Mösl, die heutige Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft (abgekürzt Arge). Sie kämpft schon seit 20 Jahren für den Erhalt der traditionellen Landbewirtschaftung im Alpenraum. „Wenn wir diese Förderweise nicht unterstützen“, weiß sie, „dann stirbt sie aus.“ Das wäre fatal: Eine schonende Bewirtschaftung der Grünlandflächen freut nicht nur die Kühe, die dort frei grasen dürfen – Stichwort Tierwohl –, sondern schützt auch die Artenvielfalt. Heute stoßen solche Umweltthemen gesellschaftlich auf hohe Akzeptanz.

Im Lauf der Jahreszeiten

Heuwirtschaft ist die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. Bereits seit Jahrhunderten erfolgt die Fütterung angepasst an den Lauf der Jahreszeiten. Den Sommer verbringen Heumilchkühe auf Weiden und Almen, wo sie neben frischer Luft und klarem Wasser eine Vielzahl saftiger Gräser und Kräuter verzehren. Im Winter werden die Tiere mit Heu versorgt. Als Ergänzung erhalten...