Eigenes Futter für Hühner?

Die Rohstoffpreise kennen kein Limit. Lohnt es sich jetzt, eigenes Getreide zu füttern? Geflügelexperte Robert Pottgüter erklärt, worauf es ankommt, wenn der Landwirt zum Selbstmischer werden möchte.

Entweder das Selbstmischen richtig aufziehen oder die Finger davon lassen, so lautet die Maxime von Pottgüter. Je nachdem, welche Rohstoffe auf dem Hof selbst erzeugt und welche zugekauft werden können, gibt es verschiedene Stufen des Selbstmischens. Dabei gilt: Je niedriger die Einsatzrate des Zukaufsproduktes, desto besser muss die Technik des Mahlens und Mischens sein.

Exakt dosieren

Während bei dem Einsatz von einem klassischen Ergänzungsfutter wie „Legemehl“ lediglich noch etwa ein Drittel Getreide hinzugefügt werden muss, sind bei der Verwendung von Mineralfutter 2,0 % exakt zu dosieren. Der Landwirt muss in diesem Fall selbst zum Tierernährer werden, eine Ration berechnen, professionell Rohstoffe einkaufen und auch deren Qualität überwachen.

Futtermittel genau kennen

Wer selbst Rohstoffe einkauft, muss den Markt beobachten und den richtigen Moment zum Kauf erwischen. „Dabei kann man schnell 10 €/t mehr ausgeben“, sagt Pottgüter. Auch über die Inhaltsstoffe und Eigenschaften der verschiedenen Futtermittel gilt es dann Bescheid zu wissen. Hier einige Beispiele:

  • Wer mit Mineralfutter arbeiten möchte, der muss zusätzlich groben Kalk einmischen. Dieser ist für die lange Dauer der Eischalenbildung unerlässlich.
  • Beim Einsatz von Ackerbohnen gilt es nur auf neue Sorten zu setzen. Diese enthalten keine antinutritiven Inhaltsstoffe wie Vicin und Convicin, welche dazu führen, dass Hennen kleinere Eier legen.
  • In den Futtermischungen sollte lediglich 00Raps zum Einsatz kommen, in einer Höhe von 10 bis 15 %. Sonst droht ein Rückgang im Futterverzehr.
  • Beim Einsatz eines Premixes, der lediglich in einer Höhe von 0,5 bis 1,0 % eingesetzt wird, muss der Landwirt zusätzlich auch einen Phosphatträger beschaffen.

Qualitäts-Kriterium Nummer 1

Doch es kommt nicht nur auf die Qualität der Rohstoffe an. Geht es um ein Futter für Legehennen, ist das Augenmerk unbedingt auch auf die Struktur zu legen. „Dies ist das erste und offensichtlichste Qualitätskriterium für ein Mehlfutter“, macht Pottgüter deutlich. Die erste wichtige Prämisse des Fütterungsexperten lautet daher:...