Die Entwicklung des volatilen Milchmarktes sorgt für Liquiditätsrisiken bei Milchviehhaltern, die sowohl eine Risikominimierung als auch mehr Planbarkeit und Liquiditätssicherung im Betrieb benötigen. Vor diesem Hintergrund startete die DMK-Genossenschaft bereits Mitte 2019 ein Pilotprojekt mit 26 Betrieben, um ein Preisabsicherungsmodell im realen Einsatz auf Herz und Nieren zu prüfen. Wie das Unternehmen in einer Pressemeldung Anfang der Woche mitteilte, hätten während der Testphase Mitglieder im Echtbetrieb Absicherungsgeschäfte getätigt. „Wir konnten mit unseren Testbetrieben wertvolle Erfahrungen sammeln und das System so gestalten, dass es möglichst einfach zu handhaben ist“, betont Dr. Klaus Hein, Geschäftsführer der DMK eG. Nun könne das Unternehmen nächsten Schritt gehen und das System für interessierte Milcherzeuger anbieten. Der erste Handelstermin ist am 10. November geplant. Ab Ende September können DMK-Landwirte sich für das System namens „Fixed Price“ registrieren.
Das DMK-Modell im Detail
Das DMK-Modell lässt sich dabei in fünf Schritten erklären:
1.) Zunächst kalkuliert die DMK Group auf Basis der Börsenmilchwerte Festpreise für jeweils 12 Monate.
2.) Der Landwirt kann dann entscheiden, ob und welche Mengen er zum jeweils gültigen Festpreis anbietet. Maximal können 30 % der durchschnittlichen Monatsmilchmenge abgesichert werden.
3.) DMK sichert dann, soweit es möglich ist, das Festpreisangebot im Rahmen von Verkäufen von Warentermingeschäften ab.
4.) Der Landwirt liefert seine Milch und erhält mit der Milchgeldabrechnung den Festpreis für seine bestätigte Menge.
5.) DMK löst gleichzeitig die Absicherungsgeschäfte auf.
Entlastung für Landwirte
Der Handel mit Milchprodukten an Warenterminbörsen ist aktuell noch jung und ausbaufähig. Deshalb hat die DMK Group eng mit etablierten Experten zusammengearbeitet, um sichere Preise für die Genossenschaftsmitglieder zu erzielen. Der Landwirt muss in diesem Fall nicht selbständig an der Börse handeln, sondern die Molkerei kümmert sich um die Absicherung der Festpreise, die für die entsprechende Menge dann den DMK-Grundpreis ersetzen. „Das System soll den Landwirt entlasten und die Liquiditätsrisiken senken. Deshalb ist die Festpreissicherung so angelegt, dass, im Gegensatz zum direkten Handel des Landwirts an der Börse, keine Liquiditätsbelastung für ihn nach erfolgter Absicherung besteht“, erklärt Thomas Stürtz, Milchviehhalter und Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft und weiter: „Wir haben in der Pilotphase zudem festgestellt, dass die Landwirte durch die Handelstermine einen besseren Einblick in die Entwicklung der Märkte erhalten haben.
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