WLV-Veredelungsausschuss

Deutsches Schweinefleisch: Was 5 x D wirklich kostet

Eckpunkte zur Haltungskennzeichnung stehen fest. Doch Schweine­haltern reicht das nicht. Sie fordern deutsche Herkunft – und zwar fair bezahlt.

Hubertus Beringmeier, WLV-Präsident

Mit der verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung bekennt sich die Politik zur deutschen Schweinehaltung. Allerdings fehlen Finanzierung und Herkunftskennzeichnung. Die Sauenhaltung ist gar nicht einbezogen. Diese Punkte kritisierte der WLV-Veredlungsausschuss bei seiner Sitzung vergangene Woche.

Etwas Handlungsspielraum für Schweinemäster bleibt über Haltungsform 2 der neuen Kennzeichnung. „Die Anforderungen liegen oberhalb des gesetzlichen Standards, sind aber ohne Bau­genehmigung umsetzbar“, formulierte WLV-Veredlungsreferentin Manuela König-Lehmkuhl einen Lichtblick für viele Betriebe. Mehr Platz und die geforderte Buchtenstruktur ließen sich kostengünstiger umsetzen als Außenklima oder Auslauf.

Josef Lehmenkühler, Kreisverbandsvorsitzender Soest

Nackte Zahlen schockieren

„Man darf es sich aber auch nicht schönrechnen“, mahnte Bernhard Post, Berater bei der Westfälisch-Lippischen Versicherungs- und Unternehmensberatung (WVU).

Bernhard Post, WVU-Beratung

Abschreibung, Transport, Zins und Pacht müsse jeder Schweinehalter einpreisen. Auch Öffentlichkeitsarbeit sollte in seinen ­Augen mit auf dem Zettel stehen, weil sich teures Schweinefleisch nicht von selbst verkauft.

„Wir hängen jetzt mal ein Preisschild an 5 x D“, lud Bernhard Post die versammelten Landwirte ein. Seine Berechnungen beruhen auf...