Förderung bis September
Sauenhalter sollten jetzt den Umbau von Deckzentrum und Abferkelstall planen. Denn bis Ende September fördert das Land NRW die Bauberatung durch Landwirtschaftskammer und Erzeugerring in Höhe der Nettokosten. Der Ferkelerzeuger trägt lediglich die Umsatzsteuer selbst. Ringberater Johannes Strukamp empfahl, das erarbeitete Konzept beim Veterinäramt einzureichen. Dafür gilt eine Frist bis 9. Februar 2024.
Sauenstall kernsaniert
Als Nils Meyer den Sauenstall kernsaniert und erweitert hat, hat er sich konsequent von kleinen Buchten getrennt. Schon während der Quarantäne leben die Jungsauen in einer Großgruppe, ebenso später im Wartestall. Dadurch kann Meyer den Sauen Raufutter, rotierende Bürsten und eine konditionsgerechte Futterzuteilung über Abrufstationen bieten. Wie das Gesamtkonzept aussieht, stellte er bei einem Webinar der Erzeugerring Westfalen vor.
Baupläne geändert
Als während des Baus klar wurde, dass im Deckzentrum 5 m² pro Sau und Freilauf gefordert sind, hat der junge Landwirt aus Lotte-Halen seine Pläne angepasst. Damit die Jungsauen im Deckzentrum nicht unter den wuchtigen Altsauen leiden, hat er die beiden Altersgruppen getrennt. Dadurch reichten im Jungsauenabteil 55 cm Standbreite.
Das ist Meyers Erfahrung. Mit Durchbrüchen zwischen den Abteilen hat er Platz und Ausweichrouten geschaffen. Durch Tore zwischen den Gängen lassen sich einzelne Gruppen bei Bedarf separieren. Futter gibt es zweimal täglich aus einfachen Volumendosierern.
Der Betrieb belegt im halben Dreiwochen-Rhythmus. So wird die Gruppe nach zehn Tagen in den Scan-/Wartebereich umgestallt. Da die Jungsauen die Abrufstation kennen, gibt es keinen Stress.
Mit den Maßen Glück gehabt
Die Bewegungsbuchten im Abferkelstall sind 7 m² groß, davon 1 m² Ferkelnest plus 0,5 m² geschlossene Fläche. Damit erfüllt Meyer die Vorgaben der Nutztierhaltungs-Verordnung, die damals noch nicht im Detail bekannt waren.
Geheizt wird lediglich das Ferkelnest mittels Fußbodenheizung. Der Hackschnitzelverbrauch ist seitdem deutlich zurückgegangen. Eine Plexiglas-Abdeckung hält die Wärme im Nest, sodass der Abferkelstall kühl bleibt. „Im Winter zieht es die Ferkel ins Nest, sodass die Ferkelverluste nicht höher sind als bei Kastenständen“, erklärt der Sauenhalter. Im Sommer spült die Nasenlüftung frische Luft in den Tierbereich. In heißen Phasen bleiben die Bügel länger geschlossen.
Meyers Rat an die Berufskollegen:
Lesen Sie mehr: