Bio-Schweine: Gute Planung zahlt sich aus
Auf dem Weg zum Biobetrieb
Was Betriebsleiter vor einer Umstellung auf Bio-Schweinehaltung bedenken sollten, haben wir in 5 Punkten zusammengefasst. Dazu gibt's Links zu weiteren Informationen, Ansprechpartnern und Verbänden.
Was muss ich tun?
Informieren: Ökoverbände, Landwirtschaftskammern und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bieten reichlich Infomaterial.
Analysieren: Den eigenen Betrieb unter die Lupe nehmen. Sind die Gebäude umbautauglich? Je nach Stallsubstanz und -zuschnitt kommen auf Umsteller enorme Baukosten zu. Ausläufe und Einstreu verändern das Stallkonzept. Freies Abferkeln und Säugen ist nicht jedermanns Sache. Zusätzlich verschiebt die 40-tägige Säugezeit den gesamten Produktionszyklus. Zieht die Familie mit? Wer macht die Arbeit? Soll auch der Ackerbau umgestellt werden? Die Landwirtschaftskammer bietet Betriebs-Checks für Umstellungsinteressierte, zum Teil kostenlos.
Netzwerken: Umstellertage besuchen und Kontakt zu Bioschweinehaltern und Beratern knüpfen. Der Austausch mit Praktikern hilft, Ideen für den eigenen Betrieb zu entwickeln und Fehler zu vermeiden.
Vermarktung sichern: Trotz der hohen Nachfrage nach heimischen Bioprodukten sollten Umsteller mögliche Absatzwege vorher prüfen. Dafür können sie einem Verband beitreten, müssen das aber nicht. Mehr dazu auf Seite 31. Ein Vorvertrag gibt Planungssicherheit und hilft beim Bankgespräch. Bevor man mit dem Stallbau beginnt, sollte der endgültige Vertrag unterschrieben sein.
Planen: Fällt die Entscheidung für Bio, muss ein Zeitplan her. Für Ackerflächen beträgt die Umstellungszeit zwei Jahre, für Schweine sechs Monate. Der Startschuss fällt am besten im Sommer. So bleibt im ersten Umstellungsjahr Zeit, die Ställe um- oder neu zu bauen. Nach der Ernte kann der Landwirt dann im zweiten Jahr mit Ökoschweinen starten. Einer ökologischen Vermarktung steht nichts im Wege, wenn die Ernte von den Umstellungsflächen verfüttert wird oder zugekauftes Bio-Futter. Nach zwei Jahren ist dann der gesamte Betrieb umgestellt. Neuumsteller dürfen 100 % Umstellungsware an ihre Schweine füttern. Später sind bis zu 25 % erlaubt.
Wo finde ich weitere Infos?
Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD)
Ökokompetenzzentrum Niedersachsen
Ansprechpartner Ökoberatung (LWK NRW):
Checkliste Ökoförderung:
Infos für Umsteller (LWK NRW):
Kundeninfo für Naturland-Schweinehalter:
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