Während das brandenburgische Verbraucherschutzministerium Fortschritte bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verkündet, sehen die ostdeutschen Schweinehalter schwarz für ein baldiges Ende der Seuche.
Politik reagiert nicht
Ihr zweiseitiger Brief an die Kanzlerin erläutert die Folgen der ASP für Deutschland und Europa. Die Politik müsse härter durchgreifen, da schon jetzt die Reputation der deutschen Fleischwirtschaft leide.
Konkret verweisen die Autoren auf den Fall eines brandenburgischen Freilandhalters im Restriktionsgebiet, der seit fünf Monaten das behördliche Verbot ignoriert.
„Dieses inkriminierte Verhalten und die davon ausgehende Gefahr werden von den Verwaltungen toleriert, womit sie selbst die Schweinepestverordnung brechen.“
Das Schreiben unterzeichneten die Interessengemeinschaften der Schweinehalter aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie der Schweinewirtschaftsverband Sachsen-Anhalt und der Fachausschuss der Schweinehalter im Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern.
Aktuelle Zahlen
In Deutschland sind die ASP-Fälle bei Wildschweinen laut Friedrich-Löffler-Institut vergangene Woche um 42 auf insgesamt 904 Tiere angestiegen. Zehn weitere kamen am Dienstag nach Ostern hinzu.
Auch in Westpolen steigen die Zahlen rasant an. Mitte März ist die Seuche sogar in einem Schweinebestand in Polen ausgebrochen, wie Polens Chefveterinär bestätigte. Dies sei 2021 der erste Fall, bei dem Hausschweine gekeult werden mussten. Der Betrieb mit rund 16.000 Tieren liegt in der Nähe von Niedźwiady in der Provinz Lebus, unweit der deutschen Grenze.